Bundesliga

Kölner Crux: "Vorne fehlt Zwingendes, hinten Klarheit"

Mit Rucksack ins anstehende Hammerprogramm

Kölner Crux: "Vorne fehlt Zwingendes, hinten Klarheit"

Schwierige Phase: Kölns Routinier Matthias Lehmann nach dem 0:3 in Augsburg.

Schwierige Phase: Kölns Routinier Matthias Lehmann nach dem 0:3 in Augsburg. imago

"Das 3:0 hört sich brutal an. Aber eigentlich kann ich nichts Schlechtes sagen, außer dass wir keine Tore gemacht haben", fügt der Kölner Routinier an.

Auch Sportdirektor Jörg Schmadtke bemüht sich, die positiven Aspekte hervorzukehren, bevor der 1. FC Köln am Donnerstag zum nächsten Pflichtspiel in London beim FC Arsenal zum Auftakt der Gruppenphase in der Europa League antritt. "Unser Spielanlage ist okay, und in allen statistischen Punkten lagen wir vorne. Leider nur nicht im wichtigsten Punkt: beim Ergebnis."

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Bundesliga - 3. Spieltag
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Als gefährlich, so Schmadtke, würde er die Situation nur dann bezeichnen, "wenn unsere Spielanlage katastrophal wäre, aber das ist sie nicht." Gleichzeitig beklagte der Sportdirektor aber am Sonntag im Sport-1-Doppelpass, das Kölner Spiel würde sich derzeit grundlegend ändern. "In der vorigen Saison lag unser Ballbesitz im Schnitt bei etwa 40 Prozent. Da konnten wir unsere Stärke ausspielen, kompakt stehen und schnell umschalten. In dieser Saison ist das deutlich anders." Stimmt. Gegen den HSV kamen die Kölner auf 71, in Augsburg nun auf 67 Prozent Ballbesitz, griffen aber zu statisch an, um aus dieser Überlegenheit Kapital zu schlagen.

Auf den Punkt gebracht: "Vorne fehlt das Zwingende, hinten die Klarheit", analysiert Schmadtke. Unterm Strich haben die Kölner den Saisonstart in den Sand gesetzt und mühen sich nun, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Jetzt wird sich zeigen, wie Peter Stöger die erste ernsthafte Krise seiner Amtszeit in Köln moderiert.

Mit einem gewissen Rucksack jedenfalls gehen in die Kölner in das Hammer-Programm mit sieben Pflichtspielen innerhalb von 22 Tagen. Nach dem Auftakt in der Europa League beim FC Arsenal warten zwei komplizierte Aufgaben in der Liga: Zunächst am Sonntag bei Borussia Dortmund, am Mittwoch dann gegen Eintracht Frankfurt. Nicht die idealen Kontrahenten, um eine schnelle Trendwende zu bewerkstelligen. Aber. "Vielleicht hilft es unserer Mannschaft, dass es am Donnerstag endlich losgeht in der Europa League", hofft Schmadtke. Und verlangt grundsätzlich Besonnenheit: "Diese Gruppierung hat Vertrauen verdient. Wir analysieren alles in Ruhe, aber ohne einzuschlafen."

Oliver Bitter

Bilder zur Partie FC Augsburg - 1. FC Köln