Bayern: Neuzugänge und Standards schlagen ein
Vorbereiter Sebastian Rudy, Torschütze Niklas Süle. Dieses Szenario gab es in zehn gemeinsamen Jahren bei der TSG Hoffenheim kein einziges Mal. Im ersten Spiel für Bayern dafür umso besser: Rudys Freistoßflanke köpfte Süle zum 1:0 in die Maschen (9.). "Das ist natürlich ein schöner Einstand. Es war ein cooles Gefühl, und ich hatte natürlich auch Gänsehaut", sagte Süle bei "Eurosport" und betonte am "ZDF"-Mikrofon: "Dass Sebbi (Sebastian Rudy, d. Red.) auch noch die Hereingabe macht, ist das i-Tüpfelchen. Es hat super geklappt."
Auch Corentin Tolisso, neben Süle und Rudy der dritte Neuzugang in der FCB-Startelf, erlebte einen perfekten Einstand: Eine Ecke von Kilometerfresser Joshua Kimmich (11,79 Kilometer Laufleistung - Topwert!) flankte Arturo Vidal auf den zweiten Pfosten, wo der 41,5 Millionen-Euro-Mann aus der Nahdistanz zum 2:0 einnickte (18.). Das zwischenzeitliche 3:0 machte dann zwar kein Neuer, dafür resultierte es erneut aus einem Standard: Robert Lewandowski, der nach dem ersten Videobeweis der Bundesliga-Geschichte einen Foulelfmeter zugesprochen bekam, verwandelte seinen Strafstoß sicher (53.).
Leno: "Es war viel viel mehr drin"
Spielbericht
Ein Selbstläufer war der Ligaauftakt für die Münchner aber trotz der voll einschlagenden Neuzugänge und der Standardstärke nicht. Leverkusen spielte couragiert mit, störte den gegnerischen Spielaufbau schon früh und fuhr immer wieder gefährliche Angriffe. "Ich kann mich an kein Spiel erinnern, bei dem wir hier in München so viele Chancen hatten", wunderte sich Torwart Bernd Leno hinterher. "Ich habe gemischte Gefühle, denn es war viel viel mehr drin, wir hatten eine Menge Chancen. Aber wenn man keine Tore macht, kann man in München nichts holen."
Wir müssen uns für den Auftritt nicht schämen.
Leverkusens Trainer Heiko Herrlich
Satte 19 Torschüsse gab die Werkself ab - doch nur der Schuss von Admir Mehmedi schlug im Ziel ein (65.). "Wenn man verliert, ist es nie ein schönes Gefühl, aber wir müssen uns für den Auftritt trotzdem nicht schämen", konstatierte Bayer-Trainer Heiko Herrlich mit Recht. "Gut ist, dass wir es geschafft haben, Torchancen zu erspielen, aber wir müssen da einfach effizienter werden."
Tah: "Bei Standards haben wir gepennt"
Admir Mehmedi (l.) traf als einziger für Leverkusen - Bernd Leno (r.) kassierte drei Gegentore nach Standards. imago
Doch nicht nur die Kaltschnäuzigkeit, sondern auch das Verteidigen von Standards dürfte bei der Werkself auf der To-Do-Liste ganz oben stehen. "Bei den Standards haben wir gepennt. Da waren die komplett frei", sagte Innenverteidiger Jonathan Tah. "Wir haben drei Gegentore durch Standards bekommen. Das müssen wir schnell abstellen, denn das entscheidet Spiele", weiß Leno.