Bundesliga

Hector, das "Paradebeispiel" für Qualität

Kölns Trainer Stöger lobt den Defensivmann

Hector, das "Paradebeispiel" für Qualität

Gesamtpaket stimmt: Jonas Hector.

Gesamtpaket stimmt: Jonas Hector. imago

Aus Kitzbühel berichtet Frank Lußem

Sein Trainer Peter Stöger ist gleichzeitig einer der größten Fans des gebürtigen Saarländers: "Sein Gesamtpaket stimmt einfach", lobt der Trainer, "er weiß immer, was zu tun ist, hat keine Schnörkel im Spiel und spielt seinen Part auf hohem Niveau runter." Hector erfüllt für Stöger das höchste Qualitätsmerkmal überhaupt: "Wenn einer über einen sehr langen Zeitraum immer wieder das abliefert, was er kann, dann ist das Qualität. Dafür ist er ein Paradebeispiel."

Vom Spieler selbst würde man solche Sätze nie hören. Hector ist enorm geerdet, daran ändern auch 33 Länderspiele nichts oder der Gewinn des Confed-Cups. Das Turnier in Russland erlebte er in jeder Hinsicht positiv. Ob als Vorbereitung auf die WM oder als relativ erfahrener Spieler in einer komplett neu zusammengestellten Gruppe, der so in eine Führungsrolle hineinwachsen konnte. Die hat er beim FC längst eingenommen und er füllt sie gerne aus. Neue Spieler müssen integriert werden, "das gelingt im Trainingslager natürlich sehr gut, man verbringt viel Zeit miteinander, kann sich nicht zuhause einschließen. Man trifft sich beim Essen, muss sich verständigen und kennenlernen." Dies sei der Vorteil dieser Camps, unabhängig von den Trainingseinheiten und den Spielen, die im Idealfall zu den Automatismen führen, die eine Mannschaft eben braucht.

Rausch doppelt motiviert

Diese Automatismen wird Hector also in Zukunft im Mittelfeld einbringen. Hinten links brennt neben Neuzugang Jannes Horn mit Konstantin "Kocka" Rausch ein Spieler auf seine Chance, der gleich doppelt motiviert in die Saison geht. Unabhängig davon, dass er beim FC auf so viel Spielzeit wie möglich kommen will, ist der Gedanke an eine Nominierung für die russische Nationalmannschaft immer noch präsent. Der 1990 im russischen Koschewnikowski geborene Rausch wäre für das Gastgeber-Team spielberechtigt und wohl auch mehr als gut zu gebrauchen.

Die Mannschaft von Trainer Stanislaw Tschertschessow rangiert in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 62 zwischen Saudi-Arabien und Albanien, gestandene Bundesliga-Profis wie Rausch würden das Niveau sicherlich nicht beeinträchtigen. "Ich wäre gerne dabei", sagt der Spieler, "aber ich habe leider noch nichts gehört."

Ob er sich noch Chancen ausrechnet? "Man soll die Hoffnung nie aufgeben. Vielleicht wird ja einer Verantwortlichen mal auf mich aufmerksam." Die Spiele beim Confed-Cup sprachen eher dafür, Verstärkungen benötigt Russland in allen Mannschaftsteilen - warum nicht durch einen Akteur, der in einer der stärksten Ligen der Welt eine solide Rolle spielt? "Wir würden das unterstützen", sagt Geschäftsführer Jörg Schmadtke, "wir sind stolz auf jeden Nationalspieler. Kocka kann der Mannschaft helfen, davon bin ich überzeugt."

kid