2. Bundesliga

Müller: "Zwei Gedanken gehabt, einen zu viel"

Kaiserslautern: Auftaktpleite in Nürnberg - Modica verletzt

Müller: "Zwei Gedanken gehabt, einen zu viel"

Bitterer Moment für Marius Müller: Eigentor zum 0:2.

Bitterer Moment für Marius Müller: Eigentor zum 0:2. imago

Es war ein satter Schuss von Nürnbergs Mikael Ishak, den Müller in der 13. Minute nach vorne abklatschen ließ. In der Folge brachte die indisponierte Lauterer Hintermannschaft den Ball nicht weg, weshalb Hanno Behrens mit einem platzierten Schuss das erste Tor für den Club erzielte.

Zwölf Minuten später hatte Müller noch größeren Anteil am zweiten Gegentreffer: Diesmal lenkte der 24-Jährige eine Ecke von Sebastian Kerk ins eigene Netz. "Ich habe zwei Gedanken gehabt, einen zu viel. Erst will ich den Ball fangen und sehe dann, dass er länger kommt. Da wollte ich ihn wegfausten", beschrieb er die Szene, an deren Ende nicht nur er, sondern auch der Ball im Netz lagen. "Das ist natürlich ein Einstand für mich, den ich mir so nicht gewünscht habe", fuhr Müller fort. "Auch unabhängig von meinen Dingern, auch wegen der Niederlage."

Spielersteckbrief M. Müller
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Ausreden wie etwa die tiefstehende Sonne wollte er dabei nicht gelten lassen. Auch ein wenig freundliches Spruchband der Lauterer Anhänger, das auf seine Vergangenheit bei RB Leipzig anspielte, habe ihn nicht aus der Ruhe gebracht. "Das ist alles legitim, sollen sie machen, die Fans haben ihre Gründe dafür", so der für ein Jahr ausgeliehene Keeper lapidar.

Das ist alles legitim, sollen sie machen, die Fans haben ihre Gründe dafür.

Marius Müller

Immerhin: Rückendeckung bekam Müller aus den eigenen Reihen, trotz seiner beiden Patzer. "So etwas passiert jedem Torhüter mal", sagte etwa Neuzugang Baris Atik. Phillipp Mwene gab der gesamten Abwehr vor allem am ersten Gegentor eine Mitschuld und wollte nicht außer Acht lassen, dass der FCK im weiteren Spielverlauf wenig Ideen fand, um den Zwei-Tore-Rückstand wenigstens zu verkürzen. "Der Push nach vorne hat uns in der ersten Hälfte gefehlt", kritisierte der österreichische Außenverteidiger.

Cheftrainer Norbert Meier bemängelte, dass seine Mannschaft nach vielversprechendem Beginn "jeden Faden" verloren habe. Erst in der Schlussviertelstunde - Kevin Möhwald hatte in der 54. Minute das 0:3 erzielt - kam der FCK wieder zu Chancen. Osayamen Osawe (76.), der zu Beginn des zweiten Durchgangs eingewechselte Neuzugang Lukas Spalvis (77.) und Atik (82., 88.), hatten wenigstens den Ehrentreffer auf dem Fuß - zielten aber entweder zu ungenau, scheiterten an Nürnbergs Schlussmann Thorsten Kirschbaum oder - wie Atik kurz vor Schluss - am Außenpfosten. Eine Schlussoffensive, der Meier nur bedingt Positives abgewinnen konnte: "Du musst wissen, dass du nicht erst beginnen darfst, wenn der Gegner schon gewonnen oder das Spiel abgehakt hat."

Modica am Oberschenkel verletzt - Weis vor Abgang

Beinahe zur Randgeschichte wurde, dass der FCK schon in der ersten Hälfte einen verletzungsbedingen Wechsel vollziehen musste: Giuliano Modica hatte sich am Oberschenkel verletzt. "Er hat ein Ziehen gespürt", erklärte Meier, wollte aber keine weiteren Einzelheiten nennen. Schon vor dem Spiel hatte sich mit Marcel Correia der zweite Neuzugang für die Innenverteidigung verletzungsbedingt abgemeldet und war gar nicht mit nach Nürnberg gereist.

Auch André Weis, der im Rennen um die Stammposition im Tor gegen Müller den Kürzeren gezogen hat, stand nicht im Kader. Der vor einem Jahr nach Kaiserslautern gewechselte Keeper schaut sich nach einem neuen Klub um.

Frederik Paulus