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Füllkrug: "Ich muss mich nicht verstecken"

Nächster Erstliga-Anlauf des Stürmers

Füllkrug: "Ich muss mich nicht verstecken"

Zwei, die sich verstehen: Hannovers Stürmer Niclas Füllkrug und Trainer André Breitenreiter.

Zwei, die sich verstehen: Hannovers Stürmer Niclas Füllkrug und Trainer André Breitenreiter. imago

Aus Hannovers Trainingslager in Velden berichtet Michael Richter

Kurz geht der Blick noch einmal zurück. Als "verlorener Sohn" war Niclas Füllkrug als gebürtiger Hannoveraner vor einem Jahr bei 96 gefeiert worden. "Die große Aufmerksamkeit war kein Problem. Ich fand das nicht schlimm. Man freut sich ja, wenn sich die Menschen für einen interessieren", sagt der Stürmer und deutet stattdessen an, dass das fehlende Vertrauen von Ex-Trainer Daniel Stendel der größere Knackpunkt war. "Es hat leider nicht so ganz zusammengepasst. Ich hatte in der ganzen Phase, bis der neue Trainer kam, kaum Möglichkeiten, mich zu zeigen."

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Mit André Breitenreiter kam auch für Füllkrug die Wende, für die er mit Toren dankte. "Es freut mich, dass ich im letzten Saisonteil meinen Beitrag leisten konnte."

Der Coach spielt auch jetzt wieder eine Rolle, wenn Füllkrug sich daran macht, ein gestandener Spieler jener 1. Liga zu werden, in die er zwischen 2011 und 2013 bei Werder Bremen schon einmal hineinschnupperte. 23 Partien absolvierte er da - allerdings nur zwei von Beginn an, 21-mal wurde er eingewechselt. "Es gibt noch viel, was mir der Trainer an die Hand geben kann, gerade in Bezug auf die 1. Liga", sagt der 24-Jährige in Richtung Breitenreiter, der selbst als Ex-Erstligastürmer das Metier bestens kennt. "Ich hatte zuletzt für meine Verhältnisse noch zu viele Ballverluste, konnte mein Tempo, meine Dribblings noch gar nicht so einbringen, wie ich das eigentlich kann. Ich hoffe, dass ich wieder dazu finde."

Breitenreiter soll ihm helfen. Füllkrug: "Erst einmal lasse ich seinen Input auf mich einwirken. Wenn es Sachen gibt, die mir noch fehlen, werde ich den Dialog mit dem Trainer suchen und ihn darauf ansprechen, ob er mit mir noch mehr arbeiten kann. Aber er sieht auch selbst, wenn ein Spieler Verbesserungspotenzial hat."

Es ist schon ein wichtiges Jahr. Für alle in Hannover, besonders auch für mich.

Niclas Füllkrug

Alles in allem wird es sicher kein leichtes Unterfangen, zumal es nun eine Etage höher weitergeht. "Es ist schon ein wichtiges Jahr. Für alle in Hannover, besonders auch für mich", sagt der Blondschopf. "Ich bin etwas länger weg aus der 1. Liga und froh, dass ich mein Ziel, wieder dort zu spielen, mit und dank 96 erreicht habe."

Dass aller Voraussicht nach noch ein neuer Stürmer die Situation im Angriff bei 96 befeuern wird, stört Füllkrug unterdessen nicht. "Wenn man realistisch ist, sieht man, dass man noch einen neuen Stürmer verpflichten muss. Es hört sich doof an, aber: Charlie Benschop etwa war leider eine gewisse Zeit verletzt. Es ist schwer, davon auszugehen, dass er jetzt wirklich zwei, drei Jahre am Stück spielt. Was ich ihm wünsche! Wenn sich aber wieder einmal zwei verletzen oder wir Phasen haben, in denen wir mal drei Spiele hintereinander nicht treffen… Dann bringst du vielleicht jemand anders, der mit neuem Schwung kommt."

Am liebsten aber möchte Füllkrug selbst dabei sein. "Ich will mich nicht kleiner machen, als ich bin. Ich gehöre aktuell zum Stamm und möchte das verteidigen, wenn noch jemand kommt." Im Trainingslager, zuletzt im Test im Trainingslager in Velden/Wörthersee gegen Kayserispor (2:4) unterstrich er dies, nicht nur mit einem Treffer. Breitenreiter allgemein zu seinen Stürmern: "Gut, dass sie ihre Tore gemacht haben. Das ist schön für die Offensivspieler."

Lob von Breitenreiter

Dem Trainer gefiel, wie unter anderem Füllkrug trotz des intensiven Programms dieser Tage recht agil auftrat. "Es wirkte sehr spielfreudig. Und wenn man spielfreudig ist, weil es einem Spaß macht und wir in Ballbesitz gut sind, dann wirkt man auch spritziger."

Füllkrug blickt optimistisch in die Zukunft, trotz besagter, sich anbahnender Konkurrenz. "Wenn jemand kommt, der uns weiterhilft - vielleicht kann ich dann auch mit ihm zusammenspielen. Ich muss mich nicht verstecken. Wenn ich in Verbindung mit dem Trainer mein Potenzial voll ausschöpfe, kann ich noch andere Leistungen bringen. Über allem aber steht, dass wir nicht absteigen."

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