Bundesliga

Völler: Der Stand bei Kampl, Chicharito und Leno

Leverkusens Sportdirektor und die tiefe Entspanntheit

Völler: Der Stand bei Kampl, Chicharito und Leno

Augen auf bei der Suche auf dem Transfermarkt: Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler.

Augen auf bei der Suche auf dem Transfermarkt: Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler. picture alliance

"Unser Mindestziel ist die Europa League, Wunschziel ist die Champions League", so Völler in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Erreicht werden soll dies mit einem radikal reduzierten Kader, Ömer Toprak, (12,5 Millionen Euro zum BVB), Hakan Calhanoglu (zum AC Mailand) und Kyriakos Papadopoulos (zum HSV) spülten laut Völler "weit über 40 Millionen Euro" in die Bayer-Kassen. Einen Zusammenhang mit den verpassten Europapokal-Fleischtöpfen aus der vergangenen Runde will der Sportdirektor damit aber nicht herstellen: "Wir haben diese Verkäufe nicht getätigt, weil wir unsere Ziele in der vergangenen Saison nicht erreicht haben und das Geld jetzt einnehmen müssen."

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Dass in Leverkusen der Anspruch Königsklasse heißt, hält Völler für normal: "Das ist der Fluch der guten Tat, in den vier Jahren zuvor waren wir zweimal Dritter und zweimal Vierter. Wir müssen uns hohe Ziele setzen, natürlich aber nicht weltfremde. Also beispielsweise sagen 'wir greifen jetzt die Bayern an'. Da hast du vielleicht einen Tag eine gute Schlagzeile. Aber eine Woche später wirst du dafür von allen zerrissen."

Das ändert nichts an unsere Wertschätzung und Einschätzung, dass Leno die klare Nummer zwei ist in Deutschland.

Rudi Völler

"Aufmischer" Havertz

Vielmehr hofft der frühere Stürmer, dass gewisse Abgänge aus dem vorhandenen Kader aufgefangen werden können. Im Falle von Calhanoglu zum Beispiel hoffen die Bayer-Verantwortlichen, dass Kai Havertz die Lücke schließt. "Er hat schon als 17-Jähriger teilweise die Bundesliga aufgemischt", freut sich Völler über den Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen. "Ihm haben wir einen Fünfjahresvertrag gegeben, wir sind überzeugt, dass er das hier wunderbar machen wird."

Eine ebenso hohe Meinung hat Völler von Stammkeeper Bernd Leno, auch wenn er einschränkt, dass "es für ihn beim Confederations Cup nicht so gelaufen ist, wie er sich das vorgestellt hat". Beim WM-Probe-Turnier in Russland spielte der 25-Jährige nur im Eröffnungsspiel und machte beim 3:2 gegen Australien bei beiden Gegentoren eine unglückliche Figur (kicker-Note 5). Dennoch: "Das ändert nichts an unsere Wertschätzung und Einschätzung, dass er die klare Nummer zwei ist in Deutschland", so Völler, der die Anfrage des SSC Neapels mit "keine Chance" kommentierte.

Völler über Kampl: "Ein total anständiger Junge"

In zwei weiteren Personalien allerdings ist weiterhin Bewegung drin. Kevin Kampls Wechsel nach China zu Leverkusens Ex-Trainer Roger Schmidt (Beijing Guoan) hat sich laut Völler am vergangenen Wochenende zerschlagen, der Verbleib des Mittelfeldspielers ist dennoch nicht klar, schließlich sagte der 26-Jährige Ende Juni im kicker: "Ich verlasse Leverkusen - das ist Fakt." Völler sieht es gelassen, auch weil er Kampls Charakter schätzt: "Er ist ein total anständiger Junge, er hat Topqualität, die er bis jetzt immer für den Klub eingebracht hat. Und das wird er auch weiterhin tun, das ist keine Frage."

Noch entspannter ist Völler bei Chicharito. Das Motto lautet Abwarten und Tee trinken. "Er ist aufgrund seiner Qualität für viele interessant, wir bekommen oft Anfragen. Das warten wir gelassen ab, da kann auch später noch etwas passieren."

Völler erinnert an Mega-Deal mit Son

Dabei erinnerte er vor allem an die Geschichte, wie der mexikanische Torjäger im Sommer 2015 zu den Leverkusenern kam. "Einer der sportlich und wirtschaftlich erfolgreichsten Transfers in der Geschichte von Bayer Leverkusen war der Verkauf von Son für knapp 30 Millionen Euro nach Tottenham. Für diese Summe haben wird dann Kevin Kampl und Chicharito gekauft. Es gibt Transfers, bei denen wir eben einen längeren Atem haben müssen", zeichnet Völler die letzten Tage des Transferfensters nach.

Kampl kam am 28. August 2015 (gegen Mittag) offiziell vom BVB zu Bayer, wenige Minuten später verkündeten die Leverkusener Sons Abgang zu den Spurs. Drei Tage später, am 31. August, stand Chicharito von ManUnited bei Bayer auf der Matte. Mal sehen, was in diesem Sommer kurz vor Ladenschluss in Leverkusen geboten ist.

bst

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