Bundesliga

Stöger: Was für Modeste und was für Aubameyang spricht

Kranker Osako muss beim 1. FC Köln passen

Stöger: Was für Modeste und was für Aubameyang spricht

Sein Trainer kann ihn sich auch neben Pierre-Emerick Aubameyang vorstellen: Anthony Modeste.

Sein Trainer kann ihn sich auch neben Pierre-Emerick Aubameyang vorstellen: Anthony Modeste. picture alliance

Statistiken misst Peter Stöger keine entscheidende Bedeutung bei. So sieht Kölns Trainer vor der Partie in Dortmund auch seine persönliche Bilanz von zwei Siegen und drei Unentschieden gegen den BVB nicht als aussagekräftig an. "Da bestätigt sich meine These über Statistik: Manchmal passiert's halt", erklärt der Österreicher launig zu seiner statistischen Unbesiegbarkeit durch die Dortmunder. "Ich würde nicht sagen, dass genau wir die Mannschaft sind, gegen die Borussia Dortmund im Normalfall nicht gewinnen kann. Wir haben es in den meisten Spielen gegen Dortmund wirklich richtig gut gemacht, das stimmt. Aber manchmal kommt eine Statistik zustande, die man nicht unbedingt auf die Qualität und das, was im Normalfall umgesetzt werden kann, zurückführen kann."

Stöger und die Aussagekraft von Statistiken

Ergebnis-Statistiken schätzt Stöger nun mal nicht hoch ein, der die Aussagekraft seiner guten BVB-Quote für den Ausgang der Samstagspartie dann auch noch durch eine andere Statistik entwertet: "Ich habe mich aber auch informieren lassen, dass wir als 1. FC Köln zuletzt 1991 in Dortmund gewonnen haben. Die Statistik gibt es natürlich auch...“

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Anderen Zahlen schenkt Stöger hingegen viel mehr Beachtung, weil sich ihre Interpretation viel eindeutiger gestaltet. Wie zum Beispiel die Torquoten der beiden Topstürmer, die in der Dortmunder Arena aufeinandertreffen werden. Aubameyang, der bei 27 Saisontreffern steht, und Modeste, der bislang 23 Mal traf. Deren Trefferzahlen haben für Stöger hohe Aussagekraft. "Das sind zwei außergewöhnliche Spieler. Tony ist jemand, der über seine Robustheit kommt, dem man schwer Bälle wegnehmen kann, der im Strafraum sicher seine Gefährlichkeit hat", charakterisiert er seinen Mittelstürmer.

"Tony im gefährlichen Bereich sehr gut"

Den Dortmunder Aubameyang sieht er in gewissen Bereichen im Vorteil: "Aubameyang ist ein Spieler, der viele Stärken vereint. Er ist natürlich torgefährlich, sonst hätte er diese Quote nicht. Er hat natürlich eine außergewöhnliche Schnelligkeit, ist mehr unterwegs, öffnet mehr Räume als es Tony macht." Doch auch Modeste hat Seiten in seinem Spiel, bei denen ihn Stöger offenbar im Vorteil sieht. "Tony ist im gefährlichen Bereich, der für Stürmer interessant ist, halt wirklich sehr, sehr gut", lobt der FC-Trainer.

Diese Abschlussqualitäten machen es überhaupt erst möglich, dass sich Modeste mit Aubameyang treffertechnisch nahezu auf Augenhöhe bewegen kann. Denn die Grundvoraussetzungen zum Toreschießen sind für Kölns Franzosen deutlich ungünstiger als für Dortmunds Gabuner. Stöger: "Es ist schon ein Zeichen dafür, dass der Tony eine tolle Saison spielt, wenn die Fragestellung so ist, dass ein Stürmer von Borussia Dortmund mit einem Stürmer vom 1. FC Köln verglichen wird was die Trefferquote betrifft. Weil ja auch klar ist, dass die Dortmunder aufgrund ihrer Spielanalage, ihrer Spielidee und ihrer Grundqualität natürlich in der Lage sind, weit mehr gefährliche Situationen zu schaffen als es der 1. FC Köln momentan in der Lage ist."

Osako fällt krankheitsbedingt aus

Die unterschiedlichen Profile der beiden Torjäger sind auch der Grund dafür, dass sich Stöger die beiden auch in einer Mannschaft vorstellen könnte. "Ich glaube, sie könnten auch gemeinsam spielen. Sie würden sich nicht im Weg stehen", erklärte Stöger ernsthaft, um dann gefolgt von einem Lachen hinterherzuschieben: "In Köln..."

Yuya Osako

Muss passen: Kölns Angreifer Yuya Osako. imago

Für den FC stellt ein Duo Aubameyang/Modeste natürlich ein völlig unrealistisches Wunschdenken dar - ganz anders als das aktuelle Duo. Allerdings kann Stöger am Samstag in Dortmund auch auf dieses Gespann nicht setzen: Modestes Sturmpartner Yuya Osako fällt für die Partie beim BVB aus. Der spielintelligente Japaner fehlte bereits am Donnerstagnachmittag im Training wegen einer Grippe. Nun gab es die Diagnose: Mandelentzündung. Osako ist trotz deutlich niedrigerer Quote (sechs Saisontreffer) nicht nur aufgrund seiner sieben Torvorlagen ein entscheidender Faktor für den FC-Erfolg.

Stephan von Nocks