Bundesliga

Niederlechners Weiterentwicklung

Freiburg: Philipp wieder im Mannschaftstraining

Niederlechners Weiterentwicklung

Extra-Lob vom Trainer: Florian Niederlechner.

Extra-Lob vom Trainer: Florian Niederlechner. imago

"Flo hatte diesmal eine andere Rolle und die hat er richtig gut interpretiert", urteilte der Trainer über seinen 26 Jahre alten Stürmer, den er erstmals seit dem 19. Spieltag (0:3 in Mönchengladbach) wieder zusammen mit dem sonstigen Edeljoker Nils Petersen zum Anpfiff auf den Rasen schickte. Niederlechner, der vor allem über Wucht und Kampfgeist kommt, bekleidete dabei die für ihn ungewohnte Position "hängende Spitze" im typischen 4-4-2 des SC Freiburg. Und überzeugte.

Die Nummer 7 stürzte sich wie gewohnt ins Getümmel, ließ sich aber auch fallen, um Bälle abzuholen, sie festzumachen oder weiterzuleiten. Einige gefährliche Aktionen gingen so von Niederlechner aus, der nur wegen Wendells spektakulärer Rettungstat auf der Linie sein Konto nicht auf zehn Tore aufstockte. Seine Leistung bedeutet den nächsten Schritt in der Entwicklung des Angreifers, dessen Bewegungen mitunter ausladend wirken, wobei sein technisches Niveau oft unterschätzt wird. Nur hin und wieder verfällt er noch in alte (unvorteilhafte) Muster, wenn er den Blick auf den Ball richtet und in "Kopf-durch-die-Wand-Manier" drauflosprescht.

"Er hatte die Ruhe, hat das Spiel gut fortgesetzt, wenig Bälle verloren, aus denen wir gefährliche Gegenangriffe hätten bekommen können, viele gute Entscheidung getroffen, insgesamt einfach, aber sehr effizient gespielt", lobt Streich, dem die Erleichterung anzusehen war, dass es seine beiden besten Torschützen Niederlechner (neun Tore, ein Assist) und Petersen (neun Tore, fünf Assists) auch gemeinsam können. "Ich bin gottfroh, dass die beiden so gut miteinander gespielt haben. Das war die beste Leistung der beiden zusammen. Ich weiß, dass sie es können, aber wir müssen es auch erleben", so der 51-Jährige in dem Wissen, dass es zuvor nicht unbedingt rund lief mit dem Duo.

In der Startelf stand das Tandem erst zum dritten Mal. Vor Leverkusen und Mönchengladbach gab es das 1:4 gegen Leipzig, wo Freiburg trotz eines Niederlechner-Treffers chancenlos war, das Stürmerpärchen ohne Wirkung blieb. Insgesamt standen die beiden Angreifer über 596 Minuten in 17 Partien gemeinsam auf dem Platz. Während Petersen (insgesamt 1088 Minuten) dabei drei Tore und zwei Assists gelangen, kommt Niederlechner (2094) auf drei Treffer und seine einzige Vorlage. Die Bilanz des Sportclubs mit sechs Siegen, drei Remis und acht Niederlagen fällt dabei negativ aus.

Die Gesamtausbeute des sechstplatzierten Aufsteigers sowie der beiden Stürmer für sich sind freilich hervorragend. Deshalb verwundert es nicht, dass nun vollzogen wird, was der kicker bereits am Anfang des Jahres prognostizierte. Der SC wird die Kaufoption in Niederlechners am Saisonende auslaufendem Leihvertrag mit Mainz 05 ziehen, die Ablöse liegt bei etwa 2,3 Millionen Euro. Dabei müssen in diesen Tagen nur noch die Formalitäten zwischen beiden Klubs und letzte Details in Niederlechners Anschlusskontrakt beim SC geklärt werden, der nach kicker-Informationen bis 2020 läuft. Petersen ist ohnehin noch bis 2019 vertraglich im Breisgau gebunden. Das Duo wird also noch mehr gemeinsame Auftritte erhalten. Vermutlich schon am Samstag in Darmstadt.

Philipp zurück im Mannschaftstraining

Überraschend könnte da Maximilian Philipp wieder eine Option für den Kader sein. Der Offensivmann stieg nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel an diesem Mittwoch wie Kapitän Julian Schuster (nach Kniereizung) wieder ins Mannschaftstraining ein. Dort wirkte auch Lukas Kübler (nach Infekt) mit, während Vincenzo Grifo (Innenbandanriss im Knie) und Marc Torrejon (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) weiter fehlen.

Carsten Schröter