Bundesliga

Freiburg mit neuem Feuer Richtung Europa

Höfler und Co. wollen ins internationale Geschäft

Freiburg mit neuem Feuer Richtung Europa

Brachte Freiburg näher an das internationale Geschäft heran: Pascal Stenzel (re.).

Brachte Freiburg näher an das internationale Geschäft heran: Pascal Stenzel (re.). imago

"Es war die Woche über bei uns schon ein richtiges Thema, dass wir 41 Punkte haben, das muss ich zugeben. Und am Samstag lief es so, dass wir mit ruhigem Fuß und ruhiger Emotion ins Spiel gehen konnten, aber mit vielen positiven Emotionen, weil wir schon weit weg waren vom drittletzten Platz", gab Streich Einblicke in die Ausgangslage vor dem sonntäglichen Duell mit Leverkusen. "Aber wir haben in der Woche schon auch übers Fußballerische geredet, über Zehn-Meter-Pässe, die nicht in den Fuß kommen. Da geht es nicht so sehr um die Tabellensituation, sondern um die Konzentration. Wir haben hart gearbeitet auf dem Platz, auch sehr konfrontativ", so der 51-Jährige.

Konfrontation als Ansporn

Die Arbeit zahlte sich aus, weil das Team seinen Trainer in der Annahme bestätigte, dass es eine solche Konfrontation nicht als "negative Kritik, sondern als Ansporn verstehe, im positiven Sinne immer wieder an die eigenen Grenzen zu kommen". Das taten die SC-Profis gegen die Werkself über weite Strecken der Partie und zeigten sich dabei äußerst variabel. Zunächst mit viel Druck im Aufbau, äußerst hoch positionierten Außenverteidigern, während die Mittelfeldaußen das Zentrum mit den beiden Stürmern verdichteten und damit die Bayer-Defensive vor große Probleme stellten.

Spielersteckbrief Höfler
Höfler

Höfler Nicolas

SC Freiburg - Die letzten Spiele
SV Darmstadt 98 Darmstadt (A)
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Trainersteckbrief Streich
Streich

Streich Christian

Der Lohn: Der sehenswerte Knaller vom sonstigen Edeljoker Nils Petersen zum 1:0 nach einem "Zuckerpässchen" in die Schnittstelle von Mike Frantz.

Ich hätte auch mit dem 1:1 leben können, aber es hätte mir schon auch gestunken, nach den Chancen, die wir vergeben hatten.

Trainer Christian Streich

Einzig nach der Pause verhielt sich das SC-Team ein wenig zu passiv, ohne Bayer allerdings gefährliche Torchancen zu ermöglichen. Den Ausgleich musste Freiburg wegen Aleksandar Ignjovskis Aussetzer durch Vollands Elfmeter zwar hinnehmen, doch die Breisgauer erholten sich von diesem Nackenschlag in beeindruckender Manier. Im Powerplay der Schlussphase ließ der SC zunächst drei gute Gelegenheiten liegen, ehe Joker Pascal Stenzel nach entschlossenem Solo-Lauf mit seinem ersten Profi-Tor das Schwarzwaldstadion in Ekstase versetzte.

"Gute Freiburger Mannschaft"

Unterm Strich spiegelten auch die 122,6 zurückgelegten Kilometer des laufstärksten Teams der Liga, sowie 53 Prozent gewonnene Zweikämpfe wider, dass der starke Aufsteiger nach Erreichen des großen Klassenziels neues Feuer gefangen hat. "Es sind schöne Dinge passiert, die man so nicht erwarten konnte. Ich bin nicht derjenige, der immer nur lobt. Aber diesmal habe ich eine gute Freiburger Mannschaft gesehen, an der die Leute viel Freude hatten. Der Sieg war das i-Tüpfelchen. Ich hätte auch mit dem 1:1 leben können, aber es hätte mir schon auch gestunken, nach den Chancen, die wir vergeben hatten", erklärte Streich, der im Gegensatz zu seinen Spielern das Thema Europacup weiterhin verbal umschiffte.

Höfler: Europa League? "Chance wahrnehmen"

"Wenn wir vier Spieltage vor Schluss auf dem sechsten Platz stehen, müssen wir darüber reden – und haben das auch schon", verriet Nicolas Höfler. Der Mittelfeldspieler schwärmte von der letzten Europa-League-Saison des Sportclubs 2013/14 und bekannte sich zum neuen Anreiz im Saisonfinale: "Das ist ein Highlight für jeden Spieler. Und mit Freiburg ist es nicht normal, europäisch zu spielen. Daher wäre es super für uns als Mannschaft und den ganzen Verein. Diese Chance wollen wir natürlich wahrnehmen."

Carsten Schröter