Bundesliga

Schritt in richtige Richtung, aber: "Er war halt zu klein"

Mainzer Coach Martin Schmidt sieht trotz Pleite Fortschritte

Schritt in richtige Richtung, aber: "Er war halt zu klein"

Mainz-Coach Martin Schmidt konstatiert seinem Team, Fortschritte gemacht zu haben.

Mainz-Coach Martin Schmidt konstatiert seinem Team, Fortschritte gemacht zu haben. imago

Zuletzt ein indiskutables 1:2 beim FC Ingolstadt, nun die vierte Niederlage in Serie – dennoch: Von Weltuntergangsstimmung war nach Schlusspfiff in der Arena wenig zu spüren. Dem Schock nach turbulenter zweiter Hälfte, die Sperren für Jean-Philippe Gbamin (Rote Karte; der dritte Platzverweis für den Franzosen in dieser Saison, Zwei-Spiele-Sperre) und Jairo (5. Gelbe) einbrachte, folgte die Erkenntnis, den Tabellenzweiten an den Rand eines Punktverlustes gebracht zu haben. "Das war ein Schritt in dir richtige Richtung", fasste Martin Schmidt zusammen, um aber auch konsterniert festzustellen: "Er war halt zu klein."

War die Pleite bei den Schanzern zumindest auch an einer seltsam defensiven Ausrichtung festzumachen, darf sich der Schweizer ob der Leistung gegen RBL bestätigt fühlen: Er erreicht das Team. Dieses zeigte mehr Struktur im Aufbau, was auch mit der Hereinnahme des nach der Wintervorbereitung lange verschmähten Alexander Hack zu tun hatte. Bitter, dass dann ausgerechnet der Innenverteidiger - wie Nebenmann Daniel Brosinski - vor dem 0:1 alles andere als gut aussieht. "Wir kommen im Moment nicht um diese Fehler herum", stellte Schmidt fest, ohne Hack oder Jean-Philippe Gbamin, der vor dem 0:2 Torschütze Timo Werner hatte laufen lassen, konkret zu nennen. Doch der rote Faden im negativen Sinne - die Schwäche bei gegnerischen Standards – zieht sich weiter durch die FSV-Rückrunde.

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Schmidt bemängelt mangelnde Chancenverwertung

Die hätte am Mittwoch eine Wendung hin zum Besseren erfahren können, in der ersten Hälfte verzeichneten die Platzherren ein Plus an Möglichkeiten. "Da muss man den Makel klar in der Chancenverwertung sehen", analysierte Schmidt. Dass Bojan die größte Gelegenheit vor der Pause vergab (21.), dass Levin Öztunali das leere Tor nicht traf (69.) - der Treffer hätte aufgrund einer Abseitsposition ohnehin nicht gezählt - wirkte an diesem Abend wie ein Sinnbild.

Trotz der Niederlage darf sich Schmidt sicher sein, am Samstag in Freiburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auf der Bank zu setzen - eine entsprechende Garantie hatte Sportdirektor Rouven Schröder nach dem 2:3 gegeben. Der Coach weiß um die für ihn gefährliche Situation, die durch eine weitere Niederlage verschärft wäre. "Ich bin Profi genug", sagt er, unterstreicht aber auch: "Entscheidend ist, wie es sich intern anhört." Und da spüre er eben jene Rückendeckung. Ohnehin hat er bis zur nächsten Aufgabe kaum Zeit, sich darüber Gedanken zu machen: Auslaufen am Donnerstag, die Abschlusseinheit am Freitag, diverse Videoanalysen, Reise ins Breisgau. Er braucht nun "das richtige Mittel" zwischen Lob für die kämpferische Leistung gegen Leipzig und Kritik für die neuerlichen Schlafmützigkeiten, die zu den vermeidbaren ersten beiden Gegentoren führten.

Ramalho wackelt - Hoffnung bei Quaison

Erschwerend kommen in der engen Gemengelage rund um Platz 16 neue Personalsorgen: André Ramalho, der gegen die Sachsen wegen einer Wadenverhärtung passen musste, wackelt. Sicher fehlen werden neben den Gesperrten Ersatztorwart Florian Müller (Muskelbeschwerden), Gaetan Bussmann (Adduktorenverletzung) und Emil Berggreen (Aufbautraining). Bei Robin Quaison hofft Schmidt noch: "Er hat einen Pferdekuss oberhalb des Knies und humpelt noch ein bisschen, wir hoffen Stunde für Stunde. Wir werden ihn einpacken mit nach Freiburg, es wird aber knapp."

Benni Hofmann