Bundesliga

Aus fünf mach' drei: Trainer Torsten Frings muss bei Darmstadt zwei Stürmer aus dem Aufgebot im Sturm die volle Auswahl

Überraschende Aussage des Oberbürgermeisters zum Stadionstandort

Aus fünf mach' drei in Darmstadts Sturm

Ist er einer der Darmstädter Stürmer in Wolfsburg? Terrence Boyd.

Ist er einer der Darmstädter Stürmer in Wolfsburg? Terrence Boyd. imago

Wer in Wolfsburg stürmen wird und wer ganz daheimbleiben muss, tat Frings am Donnerstagnachmittag erwartungsgemäß nicht kund. Zuletzt bot er auch wegen eines kleinen Tiefs bei Terrence Boyd und der Verletzung bei Colak etwas überraschend Sven Schipplock von Anfang an auf. Der kämpfte zwar aufopferungsvoll und zeigte auch eine deutlich bessere Körpersprache als noch unter Norbert Meier, vergab aber wieder eine Großchance und konnte seine rund zwei Jahre dauernde Bundesliga-Torflaute (im DFB-Pokal gelang dem von allen Mitspielern nur "Schippo" genannten Angreifer in dieser Saison beim 7:0 beim Bremer SV ein Treffer) nicht beenden.

Als wahrscheinlich indes gilt, dass drei Stürmer im 18-Mann-Spieltagskader stehen dürften. Dominik Stroh-Engel hat wohl die schlechtesten Aussichten auf eine Nominierung, obgleich Frings betonte: "Ich kann Dodo nichts vorwerfen, er gibt permanent Vollgas." Colak, mit vier Toren bisher bester Lilien-Angreifer, darf sich seiner Sache wohl am sichersten sein. Die Entscheidung um die weiteren zwei Plätze fällt also zwischen Schipplock, Boyd und Platte, dessen am Samstag wieder eingerenkte Schulter kaum noch Probleme macht. Eventuell reduziert Frings die Zahl der Stürmer im Kader auch noch auf zwei, was aber nicht zur zuletzt offensiveren Marschrichtung und zum angesichts der Tabellenlage existierenden Zwangs des Dreifach-Punkten-Müssens passen würde. Frings stellte aber nochmals heraus: "Bei uns hat jeder seine Chance. Wir stellen nach Trainingsleistungen auf."

Spielersteckbrief Boyd
Boyd

Boyd Terrence

Spielersteckbrief Colak
Colak

Colak Antonio-Mirko

Spielersteckbrief Schipplock
Schipplock

Schipplock Sven

Spielersteckbrief Platte
Platte

Platte Felix

Spielersteckbrief Stroh-Engel
Stroh-Engel

Stroh-Engel Dominik

Trainersteckbrief Frings
Frings

Frings Torsten

Standort am Böllenfalltor? Partsch überrascht

Noch überraschender als das Platte-Kurzcomeback vergangenen Samstag war unterdessen eine Aussage, die Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) am Dienstagabend auf einer Podiumsdiskussion machte. Ohne Vorwarnung verblüffte Partsch, der am Sonntag bei der Oberbürgermeister-Wahl im Amt bestätigt werden will und sich dabei gegen acht andere Kandidaten durchsetzen muss, mit der Antwort auf eine Frage zu den Darmstädter Stadion-Neubauplänen, dass der jetzige Standort am Böllenfalltor "die besten Realisierungschancen" habe.

Der aktuelle Traditionsstandort hatte eigentlich als begraben gegolten, nachdem Neubaupläne an jetziger Stelle im Vorjahr aus rechtlichen Bedenken von der Stadt zu den Akten gelegt worden waren. Zudem hatte unter anderem Partsch selbst kurz vor Weihnachten vier andere Standorte präsentiert, an denen er einen Neubau für etwa 20 000 bis 25 000 Zuschauer für machbar und realistisch hielt. Am Dienstag klang das plötzlich ganz anders: Die Erschließung der Alternativstandorte bringe durchweg große Probleme mit sich. Veränderte Lärmschutz-Bedingungen auf Bundesebene - die bisherigen torpedierten die Neubaupläne am jetzigen Standort mit am stärksten - sorgten am derzeitigen Standort für eine neue Situation.

Vier Nationalspieler unterwegs

Am Donnerstag gab der SV 98 zudem bekannt, dass während der kommenden Länderspiel-Pause vier Lilien-Kicker mit ihren Nationalteams auf Reisen gehen werden. Während Mario Vrancic (Bosnien) und Artem Fedetskyy (Ukraine) um Punkte für die WM-Qualifikation 2018 kämpfen werden, bestreiten Patrick Banggaard (Dänemark) und Wilson Kamavuaka (Demokratische Republik Kongo) mit ihren Auswahlen Testspiele.

Jens Dörr