In der Hinrunde, beim 0:1 gegen die Bayern, saß noch Bruno Labbadia auf der Hamburger Trainerbank. Eine Niederlage, die durch das Kimmich-Tor kurz vor Schluss arg schmerzhaft und für den Coach folgenreich war. Labbadia wurde entlassen, Markus Gisdol übernahm den schlingernden Dino. Und hat es zweifelsohne geschafft, dass die Norddeutschen mit einer etwas breiteren Brust nach München reisen können. "Wir haben den Mut, ein gutes Spiel abzuliefern", sagt Gisdol mit Blick auf den Samstag. Seine Ankündigung: "Mit Vollgas" wolle er den Favoriten ins Straucheln bringen, "wir wollen die bestmögliche Mannschaft auf den Platz stellen".
Wie diese aussieht, ist dieser Tage in Hamburg dennoch fraglich. Die Grippewelle ging und geht in der Mannschaft umher, angeschlagene Spieler mussten pausieren. Die nächsten Rückschläge gab es am Donnerstag: Der erkältete Kapitän Gotoku Sakai konnte lediglich Fahrrad fahren, Abwehrstabilisator Megim Mavraj musste die Trainingseinheit aufgrund von Grippesymptomen abbrechen. Sein Ausfall würde angesichts des sicheren Fehlens von Kyriakos Papadopoulos (Schulterverletzung) doppelt schmerzen.
Vorsichtige Hoffnung besteht hingegen bei Bobby Wood, der zuletzt gegen den SC Freiburg (2:2) wegen einer Oberschenkelverhärtung ausgefallen war. "Bei Bobby", sagt Gisdol, "habe ich Hoffnung, dass wir das hinbekommen fürs Wochenende.“" Wie stehen die Chancen? "55:45", beziffert es der Coach. Immerhin: Am Donnerstag trainierte der Stürmer wieder voll mit dem Team. Bleibt jedoch ein Risiko bestehen, wird Wood in München kaum zum Einsatz kommen.