Der Japaner jedenfalls "ist da angekommen, wo wir ihn erwarten", erklärt der Trainer. "Seit ein, zwei Wochen ist er hundert Prozent bereit - auch mit seinem lädierten Bein." Das ist insofern wichtig, als dass Muto nach zwei Bänderverletzungen im rechten Knie immer wieder vorsichtig bei Zweikämpfen und Schüssen agierte. Dass dem nicht mehr so ist, gibt Schmidt am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) die Möglichkeit, den 24-Jährigen beispielsweise als zweite Spitze im 4-4-2 neben Jhon Cordoba aufzubieten.
Dann müsste wohl Bojan weichen, denn anders als im 4-2-3-1 ist hier keine Zehn vorgesehen, weil die Mainzer ihr 4-4-2 nicht als Raute praktizieren. Wobei: Muto könnte auch hinter Cordoba spielen. Bojan selbst ist den Zuschauern noch ein Rätsel. Mit Ball zeigt der Spanier immer wieder sein Können, aber eben auch Defizite in Sachen Wettkampfhärte. "Dass er auch athletisch noch nicht auf dem Toplevel ist, wussten wir", verteidigt Schmidt den Techniker. "Wir wussten auch, dass der Prozess drei, vier Wochen dauert. Er steigert sich von Training zu Training. Er ist ein guter Kerl, der im Team gut ankommt."
Ob das reicht, um in Leverkusen auf dem Platz zu stehen? Schmidt nimmt Tempo aus dem Thema: "Wir wollen ihn nicht nach jedem Spiel oder Training auf den Prüfstand stellen. Wir lassen ihn auch mal müde sein nach drei intensiven Einheiten." Der Schweizer ist überzeugt: "Wir werden noch Einiges sehen von ihm."
Vielleicht präsentiert er bei Bayer auch erstmals den anderen Winterzugang, Robin Quaison. "Wenn er so weitertrainiert, ist die Chance gut, dass er in den 18er-Kader kommt", sagt Schmidt über den Flügelstürmer. Vielleicht ist der Schwede die Trumpfkarte.
Doch zurück zur Zehn: Die ist auch ganz anders besetzbar, nämlich in Person von Fabian Frei. Dann würde es auf ein defensiver ausgerichtetes 4-3-3 hinauslaufen mit dem Schweizer als Strategen vor der Doppelsechs, der weiter hinten agiert als "Einfädler" Bojan. Zwar müsste Frei im Anlaufen große Räume überwinden, um Cordoba zu Hilfe zu eilen, doch Charme hätte die Idee schon. Denn der gelernte Sechser dürfte eher in der Lage sein, Lücken im Zentrum vor der Abwehr zu schließen.