Hasenhüttl hatte die letzten 48 Stunden mit Grippe im Bett verbracht. Auch jetzt hält er noch Abstand zu seiner Mannschaft, um niemanden anzustecken. "Die Mannschaft wird mich nur in ein, zwei Sitzungen von vorne sehen", verriet der Österreicher. Einen hat es allerdings schon erwischt : Timo Werner.
Wie soll Werner ersetzt werden?
Der Leipziger Top-Stürmer ist zwar auf dem Weg der Besserung, wird das Spiel gegen den BVB aber verpassen. Doch wie soll Werner ersetzt werden? Eins zu eins sei das nicht möglich, sagte Hasenhüttl. Schließlich habe Werner mit seiner Schnelligkeit und Zug zum Tor ganz eigene Stärken. "Wir müssen etwas anderes probieren", verriet der Coach. Denkbar wäre zum Beispiel, dass Davie Selke zu seinem zweiten Startelf-Einsatz kommt. Denkbar wäre aber auch, dass Marcel Sabitzer als hängende Spitze aufläuft und Kapitän Dominik Kaiser den offensiven Part im Mittelfeld übernimmt.
Im Sommer war der 1:0-Heimsieg gegen die Borussen die Initialzündung für eine extrem starke Hinrunde gewesen. Kurios: Auch vor dem ersten Bundesliga-Heimspiel hatte Hasenhüttl mit Grippe flach gelegen. "Wir überlassen nichts dem Zufall. Synchrone Spielvorbereitung steht bei uns über allem, nur Timo hält sich nicht dran", lachte der Österreicher.
Wir sind auf weiter Flur die einzigen, die noch an den Bayern dran sind. Wenn wir nicht wären, wäre es in der Bundesliga wie in den letzten vier Jahren.
Ralph Hasenhüttl
Für den kommenden Gegner hatte der Coach viele lobende Worte übrig. "Elf Punkte vor dem BVB - das ist der Wahnsinn", unterstrich der Trainer. Dabei haben die Leipziger einen Vorteil: Schon ein Punkt wäre ein Erfolg für die Mannschaft, will Dortmund dagegen nochmal ernsthaft die Leipziger angreifen, muss ein Sieg her. Druck haben die Leipziger also nicht. "Wir müssen dort nicht gewinnen, wir wollen aber", brachte es Hasenhüttl auf den Punkt. Mit dieser Einstellung wollen die Leipziger weiter erfolgreich sein. Von Europa will (noch) niemand sprechen.
Selbstbewusster ist der Trainer aber dennoch geworden. Nicht zu unrecht betonte er: "Wir sind auf weiter Flur die einzigen, die noch an den Bayern dran sind. Wenn wir nicht wären, wäre es in der Bundesliga wie in den letzten vier Jahren."