Bundesliga

Nach nächtlichem Unfall: Werder bestraft Kruse nicht

Bremen bestätigt den Vorfall auf der Autobahn

Nach nächtlichem Unfall: Werder bestraft Kruse nicht

Autounfall unbeschadet überstanden: Werder-Profi Max Kruse.

Autounfall unbeschadet überstanden: Werder-Profi Max Kruse. imago

Der 28-Jährige hatte in der Nacht zu Donnerstag um 4 Uhr einen Unfall auf der Autobahn gebaut. Kruse, der am Morgen pünktlich zum Training im Weserstadion erschien, blieb unverletzt, andere Verkehrsteilnehmer waren nicht beteiligt.

"Ich hatte heute Nacht einen Autounfall, ich war gestern an meinem freien Tag privat bei meiner Familie in Hamburg, bin heute Nacht zurückgefahren und dann bei dem Glatteis von der Fahrbahn abgekommen und ein bisschen in die Leitplanke gerutscht", berichtete Kruse, der nicht mit dem Dienstwagen des Sponsors VW, sondern mit einem Privatwagen unterwegs war, am Donnerstagnachmittag selbst via Facebook. "Mein Auto ist kaputt, aber mir geht’s gut. Alles ist super, das Training heute war auch erfolgreich. An mir ist alles ganz, ich kann normal laufen, von daher steht auch meinem Einsatz am Wochenende nichts im Wege."

Spielersteckbrief Kruse
Kruse

Kruse Max

Auffällig bleibt dennoch der Zeitpunkt des Unfalls: in aller Frühe am Donnerstag, nur wenige Stunden vor dem ersten Training in Bremen nach der Rückkehr aus dem einwöchigen Trainingslager in Spanien. Es spricht nicht gerade für die professionelle Haltung Kruses, zumal er zu nächtlicher Stunde in der Vergangenheit schon mehrfach aufgefallen ist.

Die späte Uhrzeit? "Privatsache", sagt Baumann

Doch eine offizielle Strafe von Vereinsseite muss Kruse nicht befürchten, das bestätigte Geschäftsführer Frank Baumann am Nachmittag. "Wir haben ihm gesagt, dass es keine optimale Zeit, den Weg nach Bremen zu absolvieren, aber es ist Privatsache. Wichtig ist, dass er Leistungen im Training und im Spiel bringt. Das ist entscheidend", so Baumann, der betonte, dass Kruse nicht zu schnell gefahren sei. "Das Wichtigste ist, dass niemandem etwas passiert ist." Aber natürlich sei es besser, "wenn man um die Zeit schläft".

Allerdings deutete Baumann an, dass Kruse - gewissermaßen als Entschuldigung - für die Mannschaft etwas springen lassen muss, ein Mannschaftsessen etwa. Damit ist klar: Kruse hat mit dieser Fahrt zu nächtlicher Stunde ein ungeschriebenes Gesetz des Mannschaftsgeistes gebrochen.

Hans-Günter Klemm/jpe

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