"Wir haben in Überzahl sicherlich nicht gut gespielt und haben uns dann provozieren lassen. Man hat ja gemerkt, dass sie dann unbedingt einen von uns runterkriegen wollten, aber da haben wir uns dann leider dazu hinreißen lassen", meinte Augsburgs Kapitän Daniel Baier bei Sky zu der womöglich spielentscheidenden Szene in der 66. Minute, als Dominik Kohr per Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde und der HSV mit ausgeglichener Spieleranzahl kurz darauf zum 1:0-Siegtreffer kam. Bereits in der ersten Hälfte war Kohr mehrmals an diskussionswürdigen Szenen maßgeblich beteiligt gewesen.
Schon in der 5. Spielminute rückte der defensive Mittelfeldspieler erstmals in den Fokus, als er nach einem Foulspiel an Filip Kostic dem Serben zu einem Zeitpunkt unnötig auf den Oberschenkel trat, als Referee Daniel Siebert bereits abgepfiffen hatte. Nur wenig später räumte Kohr an der Seitenlinie Lewis Holtby recht ruppig ab. Kurz vor der Pause stand der ehemalige Leverkusener dann erneut im Mittelpunkt, als er zunächst erneut Holtby ungestüm im Ringergriff zu Boden rang und - nach der mit Rot geahndeten Tätlichkeit des Hamburgers - auch noch ein wenig gegen den HSV-Akteur nachhakte. Doch auch diesmal verzichtete Siebert auf eine Karte für den Augsburger.
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In der zweiten Hälfte benötigte es nicht einmal einer Konzessionsentscheidung des Unparteiischen, um Kohr doch noch vom Feld zu schicken. Denn Kohr foulte binnen neun Minuten unnötig zunächst Gregoritsch vor dem Strafraum (57.) und in der 66. Minute dann Sakai bei einem Konter, als der Ball bereits außer Reichweite war, per Grätsche. Das vorzeitige Ende einer insgesamt unglücklichen Begegnung des 22-Jährigen.
Und so verwunderte das Fazit Dirk Schuster am Ende kaum: "Wir haben ein Spiel verloren, dass wir nicht hätten verlieren müssen", sagte der Augsburger Coach, der indes auch den weiter dauerverletzten Offensivkräften wie Alfred Finnbogason (Schambeinentzündung), Raul Bobadilla (Sehnenverletzung in der Wade) oder Caiuby (Knorpelverletzung im Knie) nachtrauern dürfte. Denn gerade in der Offensive fehlte es dem FCA nicht nur während der Überzahlphase gewaltig an Durchschlagskraft. Nach Ende der kleinen Serie von vier Spielen ohne Niederlage müssen die Schwaben daher vorerst wieder nach unten blicken, denn der Vorsprung auf Rang 16 und den HSV ist nunmehr auf vier Zähler zusammengeschrumpft.
