Es war ein wahres Topspiel, was sich Bayern und Bayer am Samstagabend lieferten : Beide Mannschaften begegneten sich absolut auf Augenhöhe, erarbeiteten sich Chancen und glänzten mit Ballsicherheit wie mit technischer Beschlagenheit. Vor allem Kevin Kampl wusste mit vielen klugen Pässen zu gefallen, in der Defensive hielten Toprak-Vertreter Aleksandar Dragovic und Jonathan Tah oftmals dicht und vor allem Robert Lewandowski in Schach. Schließlich hat der FCB-Stürmer fast doppelt so viele BL-Tore (128) wie Leverkusens gesamte Startelf (69) erzielt.
Und wenngleich die Werkself-Abwehr bei beiden Gegentoren von Thiago und Mats Hummels zweimal schlief und schlecht arbeitete, wäre ein Remis alles in allem verdient gewesen. Die bestmögliche Chance dazu blieb Bayer aber verwehrt: Ein langer Schlag von Tah sprang einmal auf und über Javi Martinez hinweg in den Lauf von Kevin Volland. Der Joker spitzelte den Ball an Manuel Neuer vorbei und konnte aus spitzem Winkel schließlich aufs leere Tor köpfen. Martinez setzte im letzten Moment jedoch noch einmal nach, schob den Stürmer leicht und nahm zudem den ausgestreckten Arm zu Hilfe.
Spielersteckbrief Volland
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Bundesliga - 12. Spieltag
Volland: "Da braucht man nicht zu diskutieren"
Die im ersten Moment zugegebenermaßen extrem schwer zu überblickende Aktion übersah Referee Marco Fritz aber fatalerweise. Sehr zum Unmut von Volland, der hinterher gegenüber "Sky" konstatierte: "Da braucht man nicht zu diskutieren, denk ich. Das ist ein klares Handspiel, eine klare Rote Karte und ein klarer Elfmeter. Wir haben Bayern schon unter Druck gesetzt und waren am Ende deutlich die bessere Mannschaft. Da ist es umso bitterer, dass die Schlüsselsituation nicht für uns entschieden wird. Da wäre im Nachhinein vielleicht noch mehr gegangen."
Bayern-Torwart Neuer gab ebenfalls zu: "Da hätten wir uns nicht beschweren können." Dass den Leverkusenern dadurch aber zwei Punkte geklaut worden wären, "kann man so nicht sagen", so der Nationaltorwart und Weltmeister. "Der Elfmeter muss ja erst einmal auch reingehauen werden."
War stolz auf sein junges Team in München: Bayer-Coach Roger Schmidt. Getty Images
Nationalspieler Volland richtete seine Enttäuschung aber nicht auf den Schiedsrichter, denn er musste zugeben: "Während des Spiels habe ich nicht gesehen, dass es ein Handspiel war." Das nahm auch Trainer Roger Schmidt zum Anlass, Referee Fritz nicht zu attackieren: "Das war schwierig zu sehen." Dennoch wäre es "schön gewesen, wenn das jemand gesehen und gepfiffen hätte. Was nützt mir das aber jetzt, zu wissen, dass es Elfmeter gewesen wäre? Das ist uninteressant. Das nützt mir gar nichts, deshalb will ich's eigentlich gar nicht wissen."
Schmidt: "Wir wirkten bis zur letzten Sekunde gefährlich"
Vielmehr interessierte den Bayer-Coach ohnehin die Leistung seiner Truppe, die deutlichen spielerischen Aufschwung zeigt: "Wir haben ein relativ ausgeglichenes Spiel hergestellt, wir wirkten bis zur letzten Sekunde gefährlich. Wir können deswegen zufrieden und stolz sein, dass wir mit so einer jungen Mannschaft hier in diesem Stadion gegen solch eine erfahrene Mannschaft solch ein Spiel hingelegt haben."
Denn: "Wir wussten vorher, dass wir hier wahrscheinlich keinen Dreier landen würden. Wir wollten aber gut auftreten - und das haben wir. Aus diesem Spiel können wir deshalb viel mitnehmen für die nächsten Spiele in der Liga und auch für die Champions League." Dann kann vielleicht auch das eintreten, was Schmidt schon vor dem 1:2 in München gesagt hatte: "Natürlich müssen wir jetzt irgendwann regelmäßig punkten. Dafür haben wir noch bis zum 34. Spieltag Zeit. Da verlieren wir nicht den Glauben und zweifeln nicht."
