Champions League

Tuchel: "Ich werde gut schlafen können"

Weidenfeller nach vier Gegentoren unzufrieden

Tuchel: "Ich werde gut schlafen können"

Händeschütteln: Marco Reus (M.) und Thomas Tuchel (r.).

Händeschütteln: Marco Reus (M.) und Thomas Tuchel (r.). Getty Images

"Überschätzen Sie meine selbstkritischen Fähigkeiten nicht", meinte der Dortmunder Coach nach dem Rekordspiel lächelnd am Mikrofon von Sky und fügte an: "Ich werde nach den beiden Siegen gut schlafen können, das können Sie mir glauben." Vor allem die Tatsache, dass seine Mannschaft trotz des Austauschs von gleich neun Spielern aus der Startelf, die gegen den FC Bayern gewonnen hatte, in der Offensive nahezu nach Belieben treffen konnte, dürfte Tuchel erfreut haben.

"Wir haben am Samstag gegen die Bayern sehr viel investiert und es ist zwischen Samstagabend und Dienstagabend die kürzeste Regenerationszeit. Wir definieren uns zurzeit schon über die Intensität, das Zweikampfverhalten und den Biss in unserem Spiel. Den können wir besser einfordern, wenn wir frische Jungs haben", begründete der BVB-Coach die große Rotation. Wie groß die Qualität in der Breite des Kaders ist, machte auch die Tatsache deutlich, dass Tuchel mit dem erkälteten Marcel Schmelzer, Julian Weigl, Lukasz Piszczek oder Adrian Ramos zur Schonung gleich auf vier Spieler im Kader verzichtete. Ganz zu schweigen von den verletzungsbedingt ausfallenden Raphael Guerreiro (muskuläre Probleme) oder Sven Bender (Knochenmarködem).

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Reus-Comeback: "Phantastisch, dass es so geklappt hat"

Spielbericht

Ein weiterer Grund zur Freude für den 43-Jährigen war das mit zwei Toren (plus einem forcierten Eigentor Legias zum Endstand) und Einsatzzeit über die vollen 90 Minuten äußerst erfolgreiche Comeback von Marco Reus, den Tuchel bereits "körperlich auf einem absoluten Top-Niveau" sieht. "Super wichtig" sei die Rückkehr des Nationalspielers für sein Team gewesen, denn: "Unsere Ziele können wir nicht ohne Marco erreichen. Es ist höchste Zeit. Im Sommer sind uns drei wichtige Spieler (Ilkay Gündogan, Mats Hummels, Henrikh Mkhitaryan; d. Red.) weggebrochen und plötzlich war mit Marco, der seit dem Pokalfinale fehlt, noch ein Vierter weg. Es ist ein überragendes Comeback, phantastisch, dass es so geklappt hat."

Unsere Ziele können wir nicht ohne Marco erreichen.

Thomas Tuchel über die Wichtigkeit von Marco Reus

Auch der Offensivakteur selbst war nach der Partie glücklich: "So stellt man sich einen Einstand nach so langer Zeit vor. Ich habe in der Vorbereitung sehr hart dafür trainiert. Das war heute ein wichtiger Schritt für mich. Natürlich fehlen mir noch ein paar Prozent, um einhundert Prozent fit zu sein", sagte Reus, der die Dortmunder gegen Warschau sogar als Kapitän aufs Feld führen durfte.

Weidenfeller: "Das hatte ich mir anders vorgestellt"

Nur für einen Akteur schwang nach dem 8:4 auch ein wenig Bitterkeit mit in die Dortmunder Freude über eine ansonsten sehr gelungene Woche. "Für mich ist es nicht angenehm, das hatte ich mir anders vorgestellt", bekannte Roman Weidenfeller, der nach dem Mittelhandbruch von Roman Bürki mindestens bis zur Winterpause wieder die Nummer eins des BVB ist, angesichts der vier kassierten Gegentreffer. "Die Offensive war sehr gut, aber es gibt auch Punkte über die wir nochmal sprechen sollten. Es ist Champions League, da muss man entsprechend aggressiv zur Sache gehen und die Räume schließen. Wir hätten keine vier Dinger fangen dürfen", haderte der 36-Jährige nach seinem ersten Saison-Einsatz in der Königsklasse.

Trotz seiner mutmaßlich guten Nachtruhe wollte aber auch Tuchel die durchaus zahlreichen Abwehrfehler bei den frechen Vorstößen von Legia nicht gänzlich auf sich beruhen lassen, zumal am Samstag (15.30 Uhr) in der Bundesliga eine knifflige Auswärtsaufgabe bei der mit 21 Zählern mit dem BVB punktgleichen Frankfurter Eintracht ansteht. Er wisse zwar nicht, ob man der Zwölf-Tore-Partie gegen Wahrschau wirklich sachlich begegnen könne, so Tuchel. "Die eklatanten Fehler müssen wir aber auf jeden Fall ansprechen."

jom

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