Bundesliga

Beiersdorfer rückt in den Fokus

Hamburg: Hoogma als Manager gehandelt

Beiersdorfer rückt in den Fokus

Ihm droht zumindest eine Teil-Entmachtung: Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender des HSV.

Ihm droht zumindest eine Teil-Entmachtung: Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender des HSV. imago

Angesichts der eskalierenden Lage meldete sich Gernandt als Vorsitzender des Kontrollgremiums in den vergangenen Tagen gleich mehrfach zu Wort. "So eine sportliche Krise gab es in der Bundesliga-Geschichte des HSV noch nie", sagte er gegenüber der Bild. Er werde "da nicht tatenlos zusehen. Es geht sportlich und in der Führung nicht mehr so weiter". Das ging unzweideutig auch an die Adresse von Beiersdorfer, unter dessen Ägide mit Markus Gisdol schon der fünfte Trainer im Amt ist.

Im Sommer 2014 kehrte Beiersdorfer zum HSV zurück und wurde Vorstandsvorsitzender. 76 Spieltage sind in der Liga seitdem vergangen. Zum 25. Mal belegt der Klub nun einen der letzten drei Plätze. Nur viermal war er besser als Rang 10. Seit diesem Wochenende ist der Bundesliga-Dino gar Tabellenschlusslicht.

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Dass sich Beiersdorfer in der Doppelfunktion als Vorstands- und Sportchef überfordert zeigt, ist längt allgemeiner Konsens. Doch kommt der 52-Jährige auch auf der Suche nach einem Nachfolger für den im Mai entlassenen Peter Knäbel offensichtlich nicht voran. Nun mehren sich die Anzeichen, dass Beiersdorfer die Verantwortung für diese Personalie intern aus der Hand genommen wird. Als neuer Manager im Gespräch: Der frühere HSV-Kapitän Nico-Jan Hoogma, seit knapp zehn Jahren erfolgreich beim holländischen Erstligisten Heracles Almelo am Ruder. Bereits 2010 war der Niederländer nach dem Abschied des damaligen HSV-Sportchefs Beiersdorfer als Nachfolger im Gespräch, sagte letztlich aber ab. Sollte Hoogma nun im zweiten Anlauf (oder ein vergleichbarer Kandidat) kommen, wäre das zumindest eine Teil-Entmachtung Beiersdorfers. Andererseits könnte es für diesen womöglich die einzige Chance sein, perspektivisch überhaupt noch im Amt zu bleiben.

Gernandt: "Unsere Spieler müssen deutliche Zeichen setzen"

Am morgigen Dienstagabend steht in der Zweiten Runde des DFB-Pokals die Partie beim Drittligisten Hallescher FC auf dem Programm. "Das Pokalspiel in Halle bereitet mir keine Sorge", wird Gernandt auf der vereinseigenen Website zitiert: "Vielmehr betrachte ich es als Chance für unsere Mannschaft, den jüngsten Eindruck zu korrigieren. Genau das zu zeigen und ein Weiterkommen sind ihre Aufgabe. Ich erwarte eine Reaktion, unsere Spieler müssen deutliche Zeichen setzen." Um das Chaos auf allen Ebenen wenigstens nicht noch weiter zu forcieren.

T. Müller / mas