2. Bundesliga

KSC-Hass-Plakate: Befremden auch beim VfB

Vor brisantem Derby in Karlsruhe

KSC-Hass-Plakate: Befremden auch beim VfB

Viel Arbeit für die Polizei: Das brisante Derby zwischen dem KSC und dem VfB wirft seine Schatten voraus.

Viel Arbeit für die Polizei: Das brisante Derby zwischen dem KSC und dem VfB wirft seine Schatten voraus. picture alliance

Bereits am vergangenen Wochenende kam es bei der Partie zwischen Karlsruhe und Nürnberg zu Ausschreitungen, an denen beide Fanlager beteiligt waren. Fritz Rüffel, Einsatzleiter der Karlsruher Polizei berichtete gegenüber dem SWR, dass die Problemfans am Rande der Partie sogar Rettungsdienstkräfte angegriffen und den Rettungswagen attackiert hätten. "Ich weiß nicht, ob diese Leute noch Hirn im Kopf haben", fragte sich Rüffel.

Doch damit nicht genug, seit einigen Tagen schon hängen unmissverständliche schwarze Plakate in der Stadt. "Tod dem VfB – Schwaben jagen, Schwaben schlagen", wird öffentlich zur Gewalt aufgerufen.

Karlsruher SC - Vereinsdaten
Karlsruher SC

Gründungsdatum

06.06.1894

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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"Wir sind entsetzt über diese Hass-Plakate. Damit wurde eindeutig eine Grenze überschritten und zur Gewalt aufgerufen", hatte KSC-Präsident Ingo Wellenreuther Anfang der Woche bereits betont. "Da müssen sich jetzt die Ermittlungsbehörden darum kümmern." Die Verantwortlichen des badischen Klubs haben Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. "So eine Dimension kannte ich bisher nicht. Zum Tod wurde bislang noch nie aufgerufen", gab sich auch Einsatzleiter Rüffel völlig fassungslos.

Am Mittwoch sprach sich auch Stuttgarts Trainer Hannes Wolf vehement gegen Randale und Gewalt aus. "Ich habe das natürlich mitbekommen und muss sagen, dass ich das sehr befremdlich finde. Ich habe kein Verständnis für Hass im Fußball. Das ist nicht meine Welt", sagte der neue Trainer der Schwaben.

Der KSC-Fan-Dachverband "Supporters" hatte die Aktion ebenfalls scharf verurteilt. "Ich habe kein Problem damit, wenn man sich gegenseitig mit Wortwitz bekämpft und auf die Schippe nimmt. Das gehört zu einem guten Derby meiner Meinung nach auch dazu", sagte der Vorsitzende Martin Löffler. "Aber jede Aktion, die nur darauf abzielt, Gewalt gegen Andersdenkende zu provozieren, lehnen wir ab. Denn sie entspricht nicht unseren Werten."

Ein VfB-Sprecher sagte am Mittwoch, es liefen viele Gespräche im Vorfeld dieser äußerst brisanten Begegnung. "Wir äußern uns im Moment bewusst nicht dazu. Im Hintergrund wird alles getan, die Sicherheit so hoch wie möglich zu halten." Das in der Vergangenheit häufig von heftigen Ausschreitungen zwischen den traditionell verfeindeten Ultra-Anhängern beider Vereine überschattete Duell findet am 30. Oktober im Wildparkstadion statt. Rund 1000 Polizisten sollen beim ersten Pflichtspiel zwischen den beiden Klubs seit 2009 für Sicherheit sorgen.

tru/dpa