2. Bundesliga

Lienen bedient: "Einige haben nicht mehr gewusst, wie es geht"

St. Pauli: Drei Spieler gehen angeschlagen aus der Partie

Lienen bedient: "Einige haben nicht mehr gewusst, wie es geht"

Will es nicht wahrhaben: Ewald Lienen hat mit vielen Nackenschlägen zu kämpfen.

Will es nicht wahrhaben: Ewald Lienen hat mit vielen Nackenschlägen zu kämpfen. picture alliance

"Das ist eine Saison, in der man nicht davon sprechen kann, dass wir in irgendeiner Form vom Glück begünstigt werden", ließ Lienen seinem Frust nach Spielende am Sky-Mikrofon freien Lauf. In der laufenden Saison seien von neun Spielen "drei, vier" dabeigewesen, "die wir krass gewinnen müssen".

So stufte er auch die Pleite gegen Aue ein, das nun fünf Punkte mehr auf dem Konto hat. "Wir haben in der ersten Halbzeit drei tausendprozentige Chancen", so Lienen. Gemeint waren - außer der genutzten Elfmetermöglichkeit - wohl die Versuche von Buchtmann und Ducksch, in denen seine Mannschaft für eine Vorentscheidung hätte sorgen können.

Es folgte (wie so oft) die Bestrafung für mangelnde Kaltschnäuzigkeit: Köpkes Ausgleichstreffer kurz vor der Halbzeit. "Wir machen einen Fehler in der Defensive", haderte Lienen mit dem Schicksal, "das ist nicht in Ordnung, nicht verdient." Was dann folgte, blieb auch dem Trainer-Routinier nicht verborgen: Sein Team agierte verunsichert, traf die falschen Entscheidungen.

In der zweiten Halbzeit haben die Nerven der Spieler nicht mitgespielt. Einige haben nicht mehr gewusst, wie es geht.

Ewald Lienen

Und trotzdem hätte es durchaus zu einem Punktgewinn reichen können, denn auch Aue wirkte nicht wirklich torgefährlich. Die Art und Weise der Last-Minute-Niederlage passe aber zur bisherigen Saison, wie Lienen bekräftigte: Es sei "die Wahrheit der Saison, dass wir nicht vom Glück verfolgt sind". Eine Portion Bitterkeit in seiner Stimme entsprang auch dem Umstand, dass Schiedsrichter Jochen Drees in der 73. Minute beim Stand von 1:1 nicht erneut auf den Elfmeterpunkt zeigte.

Dreifaches Verletzungspech

Breitkreuz war Bouhaddouz auf den Fuß gefallen, das Spiel lief weiter. "Er fällt ihm in die Hacke, dadurch kommt er zu Fall", kommentierte Lienen die Szene, in der es durchaus Elfmeter hätte geben können. Pech im Unglück: Bouhaddouz verletzte sich bei der Aktion, schleppte sich in der Folge mehr schlecht als recht über den Platz, denn: Lienen hatte bereits dreimal gewechselt - obendrein zweimal verletzungsbedingt (Nehrig, Ziereis).

Was tun? Im Vorfeld der Partie hatte Lienen betont, jeder Stein werde umgedreht, um aus der Krise zu kommen. Gefruchtet hat keine dieser Maßnahmen. Gegen Sandhausen am kommenden Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) soll es besser werden. Aktuell geht es aber vorrangig darum, die schmerzhafte Niederlage zu verarbeiten. Lienen: "Das müssen wir schlucken."

psz