2. Bundesliga

Kurios", "Klassenunterschied", "Katastrophe": Fürth desolat

Coach Ruthenbeck analysiert das 0:4 in Stuttgart schonungslos

"Kurios", "Klassenunterschied", "Katastrophe": Fürth desolat

Konsterniert: Fürth bot beim 0:4 in Stuttgart eine desolate erste Halbzeit.

Konsterniert: Fürth bot beim 0:4 in Stuttgart eine desolate erste Halbzeit. picture alliance

Nach dem 1:1 gegen Sandhausen hatte Stefan Ruthenbeck zu verstehen gegeben, dass er des Mittelmaßes im Unterhaus überdrüssig sei. Was Fürths Coach damit aber nicht gemeint hatte: dass ihn der Nervenkitzel eines Abstiegskampfs reize. Die baldige Versetzung in den Tabellenkeller droht seinem Team auch nicht. Von der Spitzengruppe ist es aber noch weiter entfernt - wenngleich nicht punktemäßig.

Am Montag in Stuttgart blieb die Spielvereinigung im ersten Abschnitt alles schuldig. Dafür fand Ruthenbeck nach der Partie am Sky-Mikrofon deutliche Worte: "Das, was wir in der ersten halben Stunde gespielt haben, war eine Katastrophe. Da hat man einen Klassenunterschied gesehen. Wenn du in so einem Spiel nicht 100 Prozent aufmerksam bist, geht es in die Hose."

Schon nach vier Minuten lag seine Mannschaft mit 0:2 im Hintertreffen - und Fürth hatte bereits "alles hergeschenkt", so Ruthenbeck, "das ist zu einfach, das darf nicht passieren. Es ist kurios, wie wir die Gegentore bekommen haben." Die Spielvereinigung begünstigte Stuttgarts Treffer durch unzureichendes Defensivverhalten - bei einem Pass von Benjamin Pavard über den halben Platz, einem Konter nach eigenem Eckball und einer Ecke des VfB.

Spielbericht

Als Kapitän Marco Caligiuri hinterher eine Erklärung für die Mängel abgeben sollte, sagte er lapidar: "Es ist relativ einfach zu erklären: Wir waren nicht auf dem Platz." Dies änderte sich erst mit Beginn des zweiten Durchgangs. Fürth bot nun eine passable Leistung - angetrieben von dem Glauben, womöglich doch noch die Wende einleiten zu können. "Im Fußball gibt es immer ein Zurück, es kann schnell gehen", erklärte Caligiuri, "wir haben uns selbst beim 3:0 vorgenommen, durch einen Anschlusstreffer ins Spiel zurückzukommen." Dieses Vorhaben misslang. Christian Gentner traf zehn Minuten vor Schluss gar zum 4:0-Endstand.

"Ich habe einen Aufwärtstrend erkennen können", sagte Ruthenbeck nach dem Spiel mit Blick auf die Vorwochen - und gab zu: "Das ist jetzt hart." Das 0:4 nahm den Trainer mit, daraus machte er hernach keinen Hehl: "Das mit in die Pause (Anm.d.Red.: Länderspiele stehen an) zu nehmen, ist schwierig. Die Dinge kommen klar auf den Tisch. Die Niederlage müssen wir erst einmal verdauen."

lei