35 Lizenzspieler umfasst der Kader des Nord-Klubs. Der Versuch, in der letzten Transferperiode das Aufgebot auf eine überschaubare Größe zu reduzieren, scheiterte, wie auch Geschäftsführer Frank Baumann zugeben musste. Mit einer Trainingsgruppe von bis zu 22 Feldspielern plus drei Torhütern wollte der damals amtierende Chefcoach Viktor Skripnik in die Spielzeit gehen. Profis ohne Chance sollten zur U 23 abkommandiert werden. Die Verletzungsmisere verhinderte eine radikale Zurückstufung der Kandidaten, die für die 1. Liga nur bedingt infrage kommen.
Wer weiß, wozu es gut war. Denn Werder hat bisher viele Spieler gebraucht und auch zum Einsatz gebracht. Skripnik wechselte ohnehin ständig das Personal und die Aufstellung. Nachfolger Alexander Nouri hat ebenfalls einige Rochaden bei seinen zwei Auftritten vorgenommen. Gegen Mainz überraschte er mit Ousman Manneh, gegen Wolfsburg verhalf er sowohl Milos Veljkovic als auch Niklas Schmidt, dem Talent aus der Drittliga-Elf, zu ihren Saisondebüts. Die Spieler Nummer 25 und 26 bei Werder. Der Verein stellte somit einen neuen Rekord auf: 26 eingesetzte Spieler nach dem fünften Spieltag. Bisher hatte der VfL Wolfsburg, der in der Saison 2011/12 unter Felix Magath immerhin 25 nach fünf Partien zum Einsatz gebracht hatte, die Bestmarke gehalten.
Gegentore, gegnerische Chancen - wo Werder schlecht da steht
Auch in anderer Hinsicht lassen die Norddeutschen aufhorchen: Die letzten Treffer (inklusive des Eigentors durch den Stuttgarter Federico Barba) wurden von elf verschiedenen Schützen erzielt. Und: Exakt 15 Gegentore stehen nach fünf Begegnungen bereits schon wieder auf dem Konto, zuletzt war dies 1967/68 der Fall. Mit einer Tordifferenz von 1:10 nach zwei Auswärtsspielen weist Werder eine miese Bilanz auf, früher nur übertroffen von Leverkusen 1982/83 und Düsseldorf 1986/87 mit einer Tordifferenz von -10.
Weitere Besonderheiten aus dem Zahlenwerk: Werder hat in der diesjährigen Serie bisher die meisten Chancen zugelassen - 44. Darmstadt und Hoffenheim, je 33, folgen auf den Plätzen. Mit 40 Prozent weist die Nouri-Elf recht wenig Ballbesitz auf, übrigens ebenso wie Mainz 05. Nur Darmstadt, der Gegner am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de), ist mit 26 Prozent noch weniger am Ball als die Hanseaten.