Wieder Chicharito. Sein vierter Treffer innerhalb von vier Tagen hätte Bayer 04 an die Tabellenspitze der Gruppe E befördern können. Doch nach dem 1:1-Ausgleichstreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit war nicht nur beim Mexikaner die Stimmung getrübt. "Es sind gemischte Gefühle, weil ich mein 100. Tor in Europa geschossen habe, ein wichtiger Punkt in meiner individuellen Karriere, aber wir haben in der Gruppe zwei Punkte verloren", erklärte der 28-Jährige nachher.
Der Punkt, mit dem man vor der Partie bei Bayer 04 noch gut hätte leben können, fühlte sich nachher wie eine Niederlage an. Zu Recht, auch wenn man nicht alles auf den Volleyhammer von Monacos Innenverteidiger Kamil Glik reduzieren durfte. "Die Mannschaft hatte sich diese drei Punkte verdient, aber Fußball ist manchmal brutal. Der wird wahrscheinlich in seinem ganzen Leben, nicht mal im Training oder im Garten zuhause, so ein Tor schießen. Wir mussten halt dafür herhalten", haderte Roger Schmidt. Dass seine Mannschaft trotz Überlegenheit in der zweiten Hälfte zu wenig klare Chance kreierte, wollte der Trainer nicht so stehen lassen und erklärte: "Für ein Auswärtsspiel hatten wir genug Chancen."
Der wird wahrscheinlich in seinem ganzen Leben, nicht mal im Training oder im Garten zuhause, so ein Tor schießen.
Roger Schmidt über Kamil Gliks Treffer in der Nachspielzeit
Doch Bayer 04 spielte von den gebotenen Möglichkeiten nur drei Stück wirklich zu Ende. Torgefahr im engeren Sinne strahlte nur Jubilar Chicharito aus. Die absolute Durchschlagskraft des Endspurts aus der vergangenen Saison fehlt. Weil das Tempo des verletzten Dribblers Karim Bellarabi genauso fehlt wie die Form des olympischen Silbermedaillen-Gewinners Julian Brandt. Dieses Duo überragte im Finale 2015/2016. Und von dieser Angriffswucht ist die Werkself noch ein gutes Stück entfernt – trotz Jubilar Chicharito.