"Diese Chaoten müssten Stadionverbot bekommen", sagte Minzlaff im Interview mit dem SID: "In der Bundesliga-Realität ist aber leider so, dass nicht einmal die Personalien dieser Leute ermittelt werden. Dann haben die Krawallmacher immer wieder Zugang und können beim nächsten Mal wieder die Plattform nutzen. Solche angeblichen Fans müssten ein für alle Mal ausgeschlossen werden."
Vor dem Leipziger Gastspiel in Köln am Sonntag hatten rund 50 FC-Anhänger mit einer Sitzblockade die Einfahrt des RB-Teambusses in die Stadiongarage verhindert . Dieser musste auf die andere Seite des Stadions fahren, die Spieler durch die Katakomben in die Kabine gelangen. Der Anpfiff erfolgte auf Wunsch der Leipziger daraufhin mit 15 Minuten Verspätung, der DFB-Kontrollausschuss hat wegen der Aktion Ermittlungen gegen den 1. FC Köln aufgenommen . Auch im Stadion gab es zahlreiche Spruchbänder mit entsprechenden Botschaften gegen den Aufsteiger aus Sachsen.
Ich glaube, dass unser Verein ein großes, vorbildliches Zugpferd werden kann mit einer neuen Fußballkultur ganz ohne Gewalt und Aggressionen.
Oliver Mintzlaff
"Es handelt sich um Minoritäten, die sich Gehör verschaffen wollen", behauptete Mintzlaff: "Die 50 angeblichen Fans haben im Fußball nichts zu suchen. Sie schaden ihrem Sport und ihrer eigenen Mannschaft." Ohnehin sei die Thematik "kein RB-Leipzig-Phänomen", sondern beträfe mit diversen Vorfällen die gesamte Liga. Wichtig sei deshalb, "dass der Fußball gegen diese Randgruppen härter vorgehen muss".
Kein Vorwurf an die DFL
Der DFL macht der Leipziger Boss dabei nicht einmal einen großen Vorwurf: "Geschäftsführer Christian Seifert hat das schon auf dem Radar. Es gibt ja auch eine Arbeitsgruppe", sagte Mintzlaff, betonte jedoch auch, er fände, "dass in Bezug auf dieses Gesamtproblem im deutschen Fußball eine noch stärkere Dynamik entstehen muss".
Stein des Anstoßes: Kölner Fans blockieren die Einfahrt zur Stadiongarage. imago
Generell habe das bisherige Auftreten der Leipziger nach Mintzlaffs Einschätzung positive Reaktionen hervorgerufen. Er glaube, "dass unser Verein ein großes, vorbildliches Zugpferd werden kann mit einer neuen Fußballkultur ganz ohne Gewalt und Aggressionen".