Bundesliga

Die besondere Note beim Duell der Norweger

Nationalkeeper treffen in Ingolstadt aufeinander

Die besondere Note beim Duell der Norweger

Treffen in Ingolstadt aufeinander: Die norwegischen Nationalkeeper Örjan Nyland (r.) und Rune Jarstein.

Treffen in Ingolstadt aufeinander: Die norwegischen Nationalkeeper Örjan Nyland (r.) und Rune Jarstein. imago

Beide Torhüter haben eine wechselhafte Zeit hinter sich. Nyland kam im Sommer 2015 von Molde FK zu den Schanzern und verlebte eine Saison mit einer ungewöhnlichen Konstellation. Ex-Coach Ralph Hasenhüttl rief beim damaligen Aufsteiger gleich zwei Torhüter zur Nummer 1 aus, Nyland und eben seinen (mittlerweile nach Leverkusen gewechselten) Konkurrenten Ramazan Öczan. Letzterer bestritt 28 Spiele, während Nyland nur sechsmal ran durfte - sowie einmal im Pokal. Jarstein wiederum musste seit seinem Wechsel nach Berlin im Januar 2014 eindreiviertel Jahre warten, ehe er am 5. Spieltag der vergangenen Saison in Wolfsburg (0:2) aufgrund der Verletzung von Thomas Kraft seine Chance bekam, sie nutzte und seitdem die Nummer 1 im Tor von Hertha ist.

Mit konstanten Leistungen sorgte Jarstein, der im Sommer 2015 fast schon zu Celtic Glasgow gewechselt wäre, nicht nur dafür, dass sein Vertrag bei Hertha bis 2019 verlängert wurde. Er schaffte auch den Sprung zurück in den Kader der norwegischen Nationalelf. Dort blieb er aber die Nummer 2 - hinter Nyland. Und das, obwohl er im Klub häufiger spielte als sein Kollege. Nach dem Abgang von Öczan ist Nyland nun die Nummer 1 in Ingolstadt - und hat kurioserweise seinen Posten im Team von Nationalcoach Per-Mathias Högmo verloren.

Spielersteckbrief Nyland
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Nyland schmort gegen DFB-Elf auf der Bank

Zumindest sieht es nach dem Start in die EM-Qualifikation danach aus. Im Test vorletzten Mittwoch gegen Weißrussland (0:1) durfte Nyland noch spielen, sah aber nicht gut aus und musste zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen Deutschland auf die Bank. Jarstein wiederum hielt gegen Joachim Löws Team solide, konnte die 0:3-Pleite aber nicht verhindern. Sein Konkurrent war über die Versetzung auf die Bank nicht sonderlich erbaut. Sagt zumindest sein Trainer vom FCI: "Sicher war er enttäuscht, das ist auch normal, er hätte sehr gerne gegen Deutschland gespielt. Er hat das sportlich genommen und mit Jarstein kein Problem", betont Markus Kauczinski, "er wird weiter alles geben, er war aufgeräumt. Er wird sicherlich alles geben, um das wieder umzudrehen."

Musste gegen Deutschland dreimal hinter sich greifen: Hertha-Keeper Rune Jarstein.

Musste gegen Deutschland dreimal hinter sich greifen: Hertha-Keeper Rune Jarstein. imago

Kauczinski selbst hat an seinem Keeper nichts zu bemängeln: "Er hat hier gute Leistungen gezeigt. Wir sind sehr zufrieden mit ihm." Dass der FCI von den acht Pflicht-Partien, die Nyland bislang für den Klub bestritt, noch keine gewonnen hat, ist für den Ingolstädter Coach keine Diskussion wert. "Hätte er nicht entsprechend gehalten, könnte man das thematisieren, so nicht", stellt Kauczinski klar, "wir haben in Hamburg wegen ihm einen Punkt geholt und nicht wegen ihm nicht gewonnen. Wir sind absolut zufrieden mit ihm. Es ist unzulässig, so zu argumentieren."

Diesmal sind beide die Nummer 1, deshalb gibt es diesmal dieses Problem nicht.

Ingolstadt-Coach Markus Kauczinski zum Norweger-Duell

Nyland (23 Länderspiele) will nun alles geben, um bald wieder die Nummer 1 zwischen den Pfosten Norwegens zu sein. Einfach wird es nicht, denn Jarstein hat in den zurückliegenden zwölf Monaten - mit Ausnahme des 0:5 am 28. Spieltag der vorigen Saison (kicker-Note 5) - solide bis stark gehalten. Die Verantwortlichen loben vor allem die Ruhe, die der 1,90 Meter lange Schlussmann (bisher 32 Ligaspiele für Hertha und 40 Länderspiele für Norwegen) ausstrahlt, sowie seine Präsenz im Strafraum und seine Schlagsicherheit. Am Samstag will Jarstein das wieder demonstrieren. Sein Nationalmannschafts-Konkurrent strebt ebenfalls danach. "Diesmal sind beide die Nummer 1, deshalb gibt es diesmal dieses Problem nicht", sagt Kauczinski über die Konstellation im Audi-Sportpark. Speziell ist sie allerdings.

Andreas Hunzinger/Michael Pfeifer

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