Bundesliga

Vestergaard im Wartestand

Überraschender Härtefall in Borussias Defensive

Vestergaard im Wartestand

Kommt noch nicht wie gewohnt zum Zug: Gladbachs Neuzugang Jannik Vestergaard.

Kommt noch nicht wie gewohnt zum Zug: Gladbachs Neuzugang Jannik Vestergaard. picture alliance

Im Länderspiel durfte der 1,99 Meter lange Abwehrmann mal wieder von Beginn an ran. In Dänemarks Nationalteam ist Vestergaard eine feste Größe, neben seinem Gladbacher Kollegen Andreas Christensen. Beide bildeten wie immer ein zuverlässiges Tandem beim dänischen 1:0 in Kopenhagen am Sonntag gegen Armenien zum Auftakt der WM-Qualifikation.

In Mönchengladbach sind die beiden Dänen noch nicht das erwartete Gespann in Dreier- oder Viererkette. Die Spielanteile des Verteidigers, den die Borussen für elf Millionen Euro von Werder Bremen loseisten, bei seinem Klub sind überschaubar. Zweimal eingewechselt in den Qualifikationsspielen zur Champions-League gegen die Young Boys Bern, beim Bundesliga-Start gegen Leverkusen in der zweiten Halbzeit auf den Platz gekommen, um den angeschlagenen Tony Jantschke zu ersetzen. Und dann, ja, tatsächlich, 90 Minuten im Pokalspiel gegen Drochtersen/Assel.

Spielersteckbrief Vestergaard
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Dabei hatte sich Schubert von Vestergaard enorme Wucht versprochen, nicht nur in der Abwehr, sondern natürlich auch bei Standards im gegnerischen Strafraum. Stattdessen setzte der Borussen-Coach zum Saisonstart aber nachvollziehbar auf Routinier Tony Jantschke, der sich nach einer schwierigen Saison mit mehreren Verletzungen wieder in Top-Form präsentiert.

Jantschke ist wendiger, am Boden stärker und wohl auch taktisch etwas reifer als Vestergaard, doch bei der Borussia sind sie sicher, dass die Zeit des langen Dänen kommen wird. Ohnehin bieten die zahlreichen englischen Wochen reichlich Grund und Gelegenheit zum rotieren, und bei seinen Einsätzen hat der 24-Jährige ja auch nicht enttäuscht.

Eberl vergleicht Vestergaard mit Stranzl

Gesetzt wie bei Werder, wo er in eineinhalb Jahren 48 Ligaspiele absolvierte und einer der herausragenden Führungsspieler war, ist er aber auch nicht; nachvollziehbar angesichts äußerst starker Konkurrenz auf der Sechs und in der Abwehrkette, zu der neben Jantschke auch Tobias Strobl, Nico Elvedi und natürlich der gesetzte Landsmann Christensen gehören.

"Er hat bei Werder auch mit 22, 23 schon Verantwortung und ist absolut klar im Kopf, eine echte Persönlichkeit", lobte Sportdirektor Max Eberl den neuen Mann bei seiner Vorstellung vor Saisonbeginn. "Er erinnert mich mit seiner Zielstrebigkeit an den jungen Martin Stranzl." Diese Vorschusslorbeeren will Vestergaard möglichst bald auch auf dem Platz bestätigen.

Oliver Bitter

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