Bundesliga

Benaglio: Darum bleibt er beim VfL

"Das Interesse aus Monaco war konkret und lukrativ"

Benaglio: Darum bleibt er beim VfL

Bleibt trotz einer lukrativen Offerte in Wolfsburg: Diego Benaglio.

Bleibt trotz einer lukrativen Offerte in Wolfsburg: Diego Benaglio. Getty Images

Seit Januar 2008 ist er in Wolfsburg und er will, wenn alles nach Plan läuft, noch bis zum Sommer 2019 bleiben. Mindestens. Diego Benaglio hat mit dem VfL die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal gewonnen, ist bis in das Viertelfinale der Champions League vorgedrungen – und hat trotzdem noch lange nicht genug von diesem Klub. "Ich habe oft genug betont, wie verbunden ich dem Verein und der Region bin", erklärt der Keeper. "Wolfsburg ist unsere zweite Heimat geworden, deswegen hat die Entscheidungsfindung nicht lange gedauert." Die Entscheidung, seinen Vertrag noch einmal zu verlängern.

Verwunderlich mutet dieser Entschluss vor allem deshalb an, weil Benaglio nach acht Jahren als unumstrittene Nummer 1 gerade seinen Stammplatz an Konkurrent Koen Casteels verloren hat. Ein Umstand, der jedoch keinerlei Auswirkungen auf seine Zukunftsplanung hatte. Der 32-Jährige erklärt: "Die Entscheidung des Trainers war nicht ausschlaggebend. Wir hatten schon verlängert, bevor ich von der Entscheidung wusste." Die Tatsache, vorerst nur noch auf der Bank zu sitzen und in den Pokalspielen ran zu dürfen, nimmt Benaglio sportlich - und kämpferisch.

Spielersteckbrief Benaglio
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"Der Trainer hat gesagt, dass es nicht in Stein gemeißelt ist. Ich werde jeden Tag alles dafür zu tun, um an dem Tag bereit zu sein, wenn meine Chance kommt. Ich werde mich jetzt nicht verstecken." Und mit sauberen Mitteln versuchen, seinen Posten zwischen den Pfosten zurückzuerobern. "Ich werde mich meinen Konkurrenten gegenüber genauso fair verhalten wie sie es bei mir gemacht haben."

Der Trainer hat gesagt, dass es nicht in Stein gemeißelt ist.

Diego Benaglio über die Nummer-1-Situation beim VfL Wolfsburg

Dass Benaglio weitermacht in Wolfsburg, liegt freilich nicht am mangelnden Interesse. Diverse Klubs klopften bei dem erfahrenen Schlussmann an, intensiv wurde der Kontakt zum französischen Spitzenclub AS Monaco. Benaglio verrät: "Es gab das Interesse aus Monaco, das sehr konkret und lukrativ war." Doch viel Geld inklusive einer günstigen Steuerregelung und gutes Wetter reichten nicht, um Benaglio und seine Familie aus Wolfsburg wegzulocken. Zumal der Torwart als bestätigter Kapitän weiterhin einen großen Wert für sein Team hat. "Die letzte Saison lief für uns als Mannschaft nicht so optimal", sagt Benaglio. "Ich möchte Teil davon sein, das wieder in bessere Bahnen zu lenken."

Wie es nach der Karriere weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Bekannt ist, dass sich VfL-Manager Klaus Allofs und Benaglio bereits über eine Anschlussregelung ausgetauscht haben. "Wir haben grob darüber geredet", erklärt der Schweizer, "aber noch überhaupt nicht, in welche Richtung es gehen könnte. Das ist für mich auch noch viel zu weit weg." Noch fokussiert sich Benaglio voll auf seinen Sport. "Ich möchte so lang wie möglich Fußball spielen, wenn der Körper mitmacht und ich Spaß habe. Ich möchte mir nicht die Barriere setzen, dass 2019 auf jeden Fall Schluss ist. Ich kann mir vorstellen, dass es noch ein bisschen länger dauert."

Thomas Hiete