3. Liga

MSV: "Die beste Antwort" und ein neues Gefühl

Duisburg grüßt von ganz oben

MSV: "Die beste Antwort" und ein neues Gefühl

Gibt die Richtung vor: Duisburgs Coach Ilia Gruev.

Gibt die Richtung vor: Duisburgs Coach Ilia Gruev. imago

Noch nie seit Einführung der eingleisigen 3. Liga in der Saison 2008/09 grüßte der MSV am Ende eines Spieltags vom Platz an der Sonne. Auch im Aufstiegsjahr 2015 belegten die Meidericher bestenfalls Rang zwei. Für Sportdirektor Ivica Grlic ist das "nur eine Momentaufnahme", auch Trainer Gruev misst der aktuellen Tabellenführung keine große Bedeutung bei: "Ich freue mich, wenn wir am letzten Spieltag Erster sind."

Mit drei Siegen und zwei Unentschieden startete Duisburg die Mission "direkter Wiederaufstieg", durch das jüngste 2:1 beim 1. FC Magdeburg und Patzern der Konkurrenz hievte sich der MSV nach ganz oben. Die Partie bewies nicht nur, dass die Zebras auch bei Rückständen in keiner Phase die Fassung verlieren, sondern zeigte auch, dass das Selbstvertrauen zurückgekehrt ist.

MSV Duisburg - Vereinsdaten
MSV Duisburg

Gründungsdatum

02.06.1902

Vereinsfarben

Blau-Weiß

mehr Infos
Trainersteckbrief Gruev
Gruev

Gruev Ilia

3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
MSV Duisburg MSV Duisburg
11
2
VfR Aalen VfR Aalen
11
3
Jahn Regensburg Jahn Regensburg
10

Trotz des Patzers von Keeper Flekken, der den Rückstand bedeutet hatte (12.), ließ sich der MSV nicht von seiner Spielidee abbringen. Mit Ruhe und Routine drehten Branimir Bajic (20.) und Erat (40.) den Spieß noch vor der Pause um. "Das Team hat Charakter gezeigt", befand Coach Gruev, "wir haben nach dem Pokal-Aus gegen Union Berlin die beste Antwort gegeben."

Auch wenn wir wechseln, gibt es keinen Qualitätsverlust.

Präsident Ingo Wald über den breiten MSV-Kader

Nach dem Führungstreffer hätte der Absteiger zur eigenen Beruhigung zwar noch das 3:1 nachlegen können, wirklich brenzlig wurde es für die Duisburger aber nicht mehr. "Wir haben eines der schwersten Auswärtsspiele gewonnen, das spricht für sich", gab sich Fabian Schnellhardt, der beim bitteren Pokalausscheiden gegen Union Berlin (1:2 n.V.) noch zum tragischen Helden avanciert war, selbstbewusst.

Der Mittelfeldmann steht stellvertretend für den Aufschwung bei den Meiderichern. Vor zwei Jahren kam der 22-Jährige vom 1. FC Köln zum MSV, konnte sich aber nicht durchsetzen und sammelte spärliche 319 Drittligaminuten in seiner Premierensaison. Über den Umweg Holstein Kiel (35 Partien) kam Schnellhardt als gereifter Spieler zurück und schlüpfte auf Anhieb in eine bedeutende Rolle im zentralen Mittelfeld. Und wenn der Youngster eine Pause braucht, stehen arrivierte Kräfte wie Martin Dausch bereit. "Auch wenn wir wechseln, gibt es keinen Qualitätsverlust", analysierte Präsident Ingo Wald. Dann kann mit dem anvisierten Ziel doch eigentlich nichts mehr schiefgehen.

mam/Dirk Retzlaff