Ein paar Minuten brauchte der VfL, um sich in der neuen Spielzeit zu akklimatisieren. "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, Augsburg hat viel Druck gemacht", erkannte Manager Klaus Allofs, "aber wir waren auf einigen Positionen neu besetzt". Mit Blaszczykowski, Bruma, Gerhardt und Didavi setzte Trainer Dieter Hecking auf ein Quartett an Neuzugängen, das die teaminternen Abläufe freilich noch nicht komplett verinnerlicht hat.
Während die Wölfe nach besagter Findungsphase ihr "eigenes Tor gut verteidigt" haben, blieben im Vorwärtsgang spielerische Glanzpunkte zunächst auf der Strecke. "Dass da Luft nach oben ist, ist vollkommen normal", wusste Allofs. Die hochsommerlichen Temperaturen taten ihr Übriges.
Er kann ein ganz wichtiger Spieler für uns sein.
Klaus Allofs über Daniel Didavi
Blitzartig trugen die Gäste dann den mit Abstand besten Angriff der Partie vor: Nach Caligiuris Flanke legte Dost mustergültig per Hacke für Neuzugang Didavi ab, der das Leder aus 14 Metern knallhart in den Winkel donnerte (35). "Daniel hat schon im Pokalspiel zwei Tore vorbereitet, er kann ein ganz wichtiger Spieler für uns sein", sparte Allofs nicht mit Lob für den Neu-Wolfsburger, der insgesamt einen guten Eindruck hinterließ.
Der offensive Mittelfeldspieler war stets anspielbar und wies einige Male nach, Situationen auf engstem Raum spielerisch ansprechend und sinnvoll lösen zu können. Trotzdem richteten sich die Augen nicht auf den Ex-Stuttgarter, sondern auf den wechselwilligen Draxler. Im Pokalspiel beim FSV Frankfurt (2:1) erntete der Nationalspieler Pfiffe von den eigenen Fans, nachdem er einen Wechsel öffentlich forciert hatte.
Spielbericht
Auf ein öffentliches Bekenntnis zum VfL verzichtete der 22-Jährige bislang. Dementsprechend kann Draxler das gestörte Verhältnis nur mit guten Leistungen wieder verbessern. In Augsburg ließ sich der Mittelfeldmann nichts zu Schulden kommen, arbeitete artig gegen den Ball und zeigte offensiv einige ansprechende Ansätze inklusive Abschlüsse.
"Alle sind voll integriert", stellte Allofs unmissverständlich klar. Die Wölfe seien die "klar bessere Mannschaft" gewesen und haben ein "gutes Auswärtsspiel" hingelegt. Die perfekte Antwort auf unruhige Zeiten.