3. Liga

Torwart als Torjäger: Flekkens "Reflex" zum 1:1

Duisburgs Schlussmann trifft zum Ausgleich in Osnabrück

Torwart als Torjäger: Flekkens "Reflex" zum 1:1

Umjubelter Torwart: Mark Flekken nach seinem Ausgleichstor in letzter Sekunde in Osnabrück.

Umjubelter Torwart: Mark Flekken nach seinem Ausgleichstor in letzter Sekunde in Osnabrück. imago

Beste Torchancen hatten die Duisburger in der Partie zweier Auftaktsieger ausgelassen, "in der ersten Halbzeit hatten wir fünf hundertprozentige Chancen", meinte MSV-Sportdirektor Ivo Grlic. Und auch direkt nach Wiederbeginn bot sich dem in der Vorwoche noch erfolgreichen Zlatko Janjic eine gute Möglichkeit. Doch entweder verzogen die Duisburger oder scheiterten - wie Janjic - an einem starken VfL-Torwart Marius Gersbeck.

Und nachdem die Osnabrücker nach einen mustergültigen Konter durch Kapitän Halil Savran die Führung erzielt hatten, liefen die Zebras diesem Rückstand hinterher. "In den folgenden 15 Minuten haben wir leider etwas den Faden verloren", bemängelte Trainer Ilia Gruev. In der Schlussphase setzten die Duisburger dann aber alles auf eine Karte, Gruev warf geballtes Offensivpotenzial ins Rennen: Erst kam Thomas Bröker (69.), dann auch Simon Brandstetter (75.) und letztlich Kingsley Onuegbu (82.). Chancen ergaben sich auf beiden Seiten. "Mark Flekken hat uns durch zwei sehr gute Reaktionen gerettet", lobte Grlic den Schlussmann auch für Taten auf seinem ursprünglichen Tätigkeitsgebiet.

Spielersteckbrief Flekken
Flekken

Flekken Mark

3. Liga - 1. Spieltag
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Blickkontakt, Vorstoß, Hacke, Tor!

Da die Kollegen vorne den Ball aber nicht über die Linie brachten, war Flekken auch noch im gegnerischen Strafraum gefragt. Nachdem drei Minuten Nachspielzeit angezeigt worden waren, ging er nach einem kurzen Blickkontakt mit Trainer Gruev mit nach vorne, als es noch einmal eine Ecke gab. Und als Branimir Bajic den Ball Richtung Tor köpfte, stand Flekken genau richtig, brachte die rechte Hacke noch an den Ball und lenkte diesen so mit der letzten Aktion des Spiels genau neben dem linken Pfosten ins Netz (90.+4).

Es war eher ein Reflex als ein richtiger Schuss.

Mark Flekken

"Es war eher ein Reflex als ein richtiger Schuss, daher weiß ich es nicht mehr so genau", meinte Flekken im Anschluss. "Da ich ja nicht so häufig nach vorne komme, war es natürlich mein erstes Tor." Getroffen habe er mal in der Jugend, als er im Mittelfeld gespielt habe. "Aber das zählt nicht", grinste der im Sommer von der SpVgg Greuther Fürth nach Duisburg gewechselte Niederländer.

Flekken ist der Dritte in Liga drei

Die Premiere für Flekken war allerdings keine Drittliga-Premiere. Schon zweimal hatten zuvor Torleute selbst Treffer erzielt: In der Saison 2008/09 verwandelte Jörg Butt für Bayern II einen Elfmeter beim 4:0 gegen den VfR Aalen. Und am 25. Spieltag der Saison 2009/10 traf Carsten Nulle per Kopf für Carl Zeiss Jena - ebenfalls zum 1:1 in der Nachspielzeit gegen Osnabrück.

"Am Ende war der Ausgleich hochgradig verdient", resümierte Grlic, Enis Hajri sah Positives in dem späten Ausgleich: "Wir haben bis zuletzt daran geglaubt, dass wir noch ein Tor erzielen können, dass wir es am Ende geschafft haben, zeigt auch unsere Qualität." Trainer Gruev bezog in sein Lob für das eigene Team gleich den Gegner mit ein: "Heute haben wir zwei spielerisch sehr starke Mannschaften gesehen."

bru/dr