2. Bundesliga

Großkreutz: Wenn Vollgas zur Last wird

Einsatz der Führungsfigur in Gefahr

Großkreutz: Wenn Vollgas zur Last wird

Immer am Anschlag: Stuttgarts Kevin Großkreutz.

Immer am Anschlag: Stuttgarts Kevin Großkreutz. Getty Images

Nach seiner Ankunft im Schwabenland brauchte Großkreutz keinerlei Zeit, um sich zu akklimatisieren. Sofort erarbeitete sich der 28-Jährige einen festen Platz rechts in der Viererkette, ging die ersten neun Spiele nach der Winterpause über die volle Distanz.

Beim 3:3 gegen den FC Ingolstadt hätte der willensstarke Großkreutz besser auf seinen Körper hören sollen: Trotz anhaltender Oberschenkelschmerzen ging der Ex-Dortmunder nicht vom Feld, weil Trainer Jürgen Kramny sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte. So schleppte sich Großkreutz bis zum Schlusspfiff über den Platz.

VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

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Weiß-Rot

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Verletzung mit Folgen

Einen Tag später stellten Ärzte einen Muskelbündelriss fest, Großkreutz' Saisonaus war besiegelt. Doch der Weltmeister, mit unbändigem Willen ausgestattet, arbeitete eifrig an seiner Rückkehr in der brenzligen Phase im Abstiegskampf - und stand am 33. Spieltag wieder für 90 Minuten auf den Platz. Wahrscheinlich kam der Einsatz zu früh, denn seitdem plagt sich der polyvalente Profi immer wieder mit muskulären Beschwerden im rechten Oberschenkel herum.

Statt den Abstieg mental und körperlich im Urlaub verarbeiten zu können, verbrachte Großkreutz die meiste Zeit des Sommers in der Reha. Mit mäßigem Erfolg, das Arbeitstier musste während der Vorbereitung mehrfach vom Mannschaftstraining fernbleiben.

Vergangenen Freitag wieder. Die erfolgreiche Generalprobe am Samstag gegen Greuther Fürth (3:1) musste er sich von der Tribüne aus ansehen. Auch wenn Großkreutz erfahrungsgemäß hartnäckig an sich arbeiten wird, wäre ein Einsatz beim Saisonauftakt kommenden Montag gegen den FC St. Pauli (ab 20.15 Uhr LIVE! auf kicker.de) mit großem Risiko verbunden. Ein falscher Schritt - und der Muskel könnte reißen.

Helland: Ein Kandidat für die Außenbahn

Coach Jos Luhukay, der Großkreutz sowohl für rechts hinten als auch als Kandidat für die rechte Offensivseite eingeplant hatte, muss sich nach Ersatz umsehen. Mit Florian Klein, Neuzugang Jean Zimmer und Matthias Zimmermann stehen für hinten einige Alternativen bereit, vorne aber suchen die Schwaben dringend Verstärkung. Pal André Helland von Rosenborg Trondheim ist ein heißer Kandidat, kostet aber satte drei Millionen Euro. Die Vollzugsmeldung könnte daher noch etwas auf sich warten lassen.

Daher könnte das Modell, das Luhukay schon im Test gegen Fürth wählte, mit dem Österreicher Klein defensiv und dem Ex-Lauterer Zimmer offensiv zumindest vorerst zum Auftakt eine ernsthafte Option sein. Wenn Sorgenkind Großkreutz diesmal auf seinen Körper hört und auf Nummer sicher geht.

mam/gem