Gerade einmal acht Tage ist der 23-jährige Kameruner beim FCN – und trotzdem schon der heimliche Publikumsliebling der Club-Fans. Bereits vor seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit hallten laute "Salli-Salli-Salli"-Rufe durchs mit 8434 Zuschauern spärlich besetzte Stadion Nürnberg – nach seinem beherzten Auftritt und dem zwischenzeitlichen Ausgleich (63.) erst recht.
"Die Fans sind super. Ich hoffe, sie helfen uns in der ganzen Saison", strahlte der 1,70 Meter kleine Wirbelwind angesichts des warmen Empfangs mit der Abendsonne um die Wette. Dass sich Nürnbergs neue Nummer 7 auf Anhieb in die Herzen der Anhänger gespielt hat, freut auch seinen Trainer Alois Schwartz: "Es ist schön, dass ein junger Mann wie Salli, der gar nicht weiß, was genau auf ihn zukommt und die Liga noch nicht kennt, so vom Publikum empfangen wird."
Salli: "Noch nicht bei 100 Prozent"
Dass der Offensivspieler, der den sichtlich bemühten, aber weitgehend blass gebliebenen Tobias Kempe auf dem linken Flügel ersetzte, so gut ankommt, liegt nicht nur an seiner offenen und herzlichen Art, sondern auch an seinem Spielstil: Der 26-malige Nationalspieler Kameruns ist spielstark und kommt mit Tempo über die Außen – scheut zudem weder Zweikämpfe noch weite Wege, teils bis an den eigenen Strafraum.
Erfolgserlebnis eine Woche vor dem Ligastart: Der 1. FC Nürnberg besiegte den FC Augsburg. imago
Dabei fühlt sich der WM-Teilnehmer von 2014, der ablösefrei von der AS Monaco kam, "zwar immer besser, aber noch nicht bei 100 Prozent". Bis zum Saisonstart beim Aufsteiger aus dem Elbflorenz will er seinen Trainingsrückstand weiter minimieren, um dann "eine sehr gute Saison zu spielen und viele Tore für Nürnberg zu schießen". Spätestens dann wäre der Wirbelwind aus Kamerun nicht mehr nur der heimliche Publikumsliebling der Club-Fans.