Wenn man die Endphase der Vorbereitung auf die Saison 2015/16 mit der aktuellen Lage beim 1. FC Nürnberg vergleicht, kann man eine große Übereinstimmung nicht leugnen: Das Leistungsvermögen beim Club war, beziehungsweise ist, in beiden Fällen kaum abschätzbar. Doch damit stehen die Franken in der zu erwartenden Ausgeglichenheit im Unterhaus wohl nicht alleine da.
In Nürnberg herrscht Optimismus
Sportvorstand Andreas Bornemann sieht ob dieser Tatsache zwei Seiten der Medaille: Einerseits stellt sie eine "große Chance" dar, andererseits auch ein "großes Risiko". Doch bei den Nürnbergern, deren Euphorie nach dem großen Umbruch auch nicht durch den verpassten Aufstieg getrübt wurde, fühlt man sich dieser Aufgabe gewachsen. Die Stimmungslage in der Noris ist ein Punkt, der im zuvor angestellten Vergleich zur Vorsaison nahezu eine 180-Grad-Wendung genommen hat. Trotz des Verlustes von Stürmer Niclas Füllkrug (14 Tore, sechs Assists) an die direkte Konkurrenz aus Hannover geht man in Nürnberg mit Optimismus an die kommenden Aufgaben heran.
Harmonie statt Unfrieden
Diese Einstellung hat im doch eher als pessimistisch geltenden fränkischen Umfeld nach dem Führungswechsel von Martin Bader zu Bornemann Einzug genommen. Während es in der letztjährigen Saisonvorbereitung zwischen Trainer Weiler und dem ehemaligen Sportvorstand aufgrund einiger Neuzugänge, die der Übungsleiter nicht wollte, zu Unstimmigkeiten gekommen und der Kader defensiv trotzdem dünn bis gar nicht besetzt war, herrscht Harmonie zwischen Bornemann und Weiler-Nachfolger Schwartz. Der Kern der Mannschaft konnte zusammengehalten werden, somit fällt eine Eingewöhnungsphase weg - punktuelle Verpflichtungen sollen den Traditionsklub wieder dort hinführen, wo er letzte Saison aufgehört hat - in die obere Tabellenregion.
Enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit: Trainer Schwartz (li.) und Sportvorstand Bornemann (re.). imago
Burgstaller will weg, darf aber nicht
Ein einziger Wermutstropfen ist die Causa Burgstaller. Der Österreicher, in der vergangenen Saison mit 13 Toren und neun Vorlagen Topscorer der Mittelfranken, liebäugelt unverändert mit einem Wechsel zum SC Freiburg in die Bundesliga. Doch vonseiten des Club besteht nach dem Verkauf von Sturmkollege Füllkrug keine unbedingte Notwendigkeit, einem Transfer zuzustimmen und somit ohne Offensivpower in die neue Saison zu gehen. Nürnberg, das ohnehin noch nach einem ablösefreien, kopfballstarken Angreifer fahndet, wird wohl nur bei einem Angebot jenseits der Zwei-Millionen-Euro-Marke schwach werden. Doch da wird der Aufsteiger aus dem Breisgau wohl nicht mitspielen.