Bundesliga

Wolf nur noch die Nummer 4

Bremen: Keeper ist ein Kandidat bei der Reduzierung des Kaders

Wolf nur noch die Nummer 4

Kehrt bei Bremen womöglich nicht mehr zwischen die Pfosten zurück: Torhüter Raphael Wolf.

Kehrt bei Bremen womöglich nicht mehr zwischen die Pfosten zurück: Torhüter Raphael Wolf. Picture Alliance

Manager Baumann hatte eine gute und eine schlechte Nachricht parat, zumindest aus Sicht von Wolf. Zum Abschluss des Trainingslagers in Neuruppin berichtete er von Fortschritten des 28-Jährigen, der in Brandenburg nicht dabei gewesen ist, sondern in Bremen an seinem Comeback gearbeitet hat: "Raphael ist auf einem guten Weg." Die chronischen Beschwerden in der Hüftgegend, mehrfach operiert, sind weitgehend abgeklungen, so dass der Schlussmann am Donnerstag mit ins zweite Trainingslager ins Zillertal fahren kann. "Dass es so schnell ging", spezifizierte Baumann, "war so nicht zu erwarten."

Doch der Dämpfer für den Routinier zwischen den Pfosten, der einst Sebastian Mielitz abgelöst hatte und zum Stammtorwart bei Werder avancierte, folgte sogleich. Baumann stufte Wolf nur noch als Torwart Nummer 4 im internen Ranking ein, begründete dies durchaus nachvollziehbar mit der langen Verletzungspause, die diesen aus der Bahn geworfen habe: "Raphael muss sich daher hinter Felix Wiedwald, Jaroslav Drobny und Michael Zetterer einreihen."

Spielersteckbrief Wolf
Wolf

Wolf Raphael

Spielersteckbrief Wiedwald
Wiedwald

Wiedwald Felix

Spielersteckbrief Drobny
Drobny

Drobny Jaroslav

Spielersteckbrief Zetterer
Zetterer

Zetterer Michael

Spielersteckbrief Oelschlägel
Oelschlägel

Oelschlägel Eric

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Skripnik

Skripnik Viktor

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Daraus ergibt sich dieser Plan: Wolf soll sich wieder in Form bringen. Sodann wird ein Verein für ihn gesucht, bei dem er wieder regelmäßig spielen kann, was in Bremen wegen der geschilderten Konstellation nahezu unmöglich ist. Wolf zählt somit zu einem der Kandidaten, die beim Thema Kaderreduzierung ins Spiel kommen. Werder will ihn kurzfristig abgeben, verleihen oder gar verkaufen. Auf den Kollegen Eric Oelschlägel, den überraschenden Olympia-Fahrer, bei Werder nur die Nummer 5, trifft dies auch zu. Der 20-Jährige soll verliehen werden.

Kader soll auf 26 Spieler reduziert werden

Nach gut einer Trainingswoche zeichnet sich ab, wer zudem auf der Liste der potenziellen Abgänge steht und den momentan mit 34 Profis aufgeblähten Kader (inklusive der bei den U 23 eingeplanten Luca-Milan Zander und Niklas Schmidt) entlasten könnte. Neben den beiden Torwarten sind dies Leon Guwara, Melvyn Lorenzen und Izet Hajrovic, der bisher nicht zu überzeugen wusste. Zudem muss mit kurzfristigen Überraschungen in den Fällen Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch gerechnet werden, obwohl Letzterer verkündet hat, unbedingt seinen bis 2017 laufenden Vertrag erfüllen zu wollen. So richtig positioniert pro Werder haben sich auch nicht Alejandro Galvez, der weiterhin mit dem FC Granada flirtet, oder auch Heimkehrer Luca Caldirola.

Neun Akteure, die noch Fragezeichen setzen. Es könne immer etwas passieren, meint Manager Baumann, sowohl was Abgänge als auch Zugänge betrifft. "Es ist aber unwahrscheinlich, dass kurzfristig etwas geschieht", so Baumann, der mit der gegenwärtigen Zusammensetzung des Kaders vorerst planen muss. Auf Sicht gesehen schwebt dem Kaderplaner eine Profi-Truppe mit 26 Spielern vor.

Hans-Günter Klemm