Sportvorstand Jochen Saier und Sportdirektor Klemens Hartenbach sind nicht nur mit der Suche nach weiteren Verstärkungen beschäftigt - ein erfahrener Rechtsverteidiger und ein zentraler Mittelfeldspieler stehen noch oben auf der Wunschliste -, sondern müssen sich auch um zurückkehrende Leihspieler kümmern und andere Talente zwecks Spielpraxis leihweise auf die Reise schicken. Um folgende Personalien geht es:
Stefan Mitrovic: Hier ist die Sache bereits über die Bühne, der Serbe steht nicht mehr auf der Lohnliste. Im Sommer 2014 kam der Innenverteidiger für 1,5 Millionen Euro von Benfica Lissabon, das ihn zuvor an Real Valladolid verliehen hatte. In der Abstiegssaison 2014/15 erfüllten sich die beidseitigen Erwartungen nicht. Mitrovic kam über 14 Einsätze nicht hinaus, früh war klar, dass er kein Teil der Mission Wiederaufstieg sein würde. Im August wurde er schließlich zum damaligen belgischen Meister KAA Gent verliehen, etablierte sich dort als zentraler Mann der Dreierkette und kam unter anderem auf sieben Partien in der Champions League, inklusive dem Achtelfinalhinspiel gegen Wolfsburg. Gent zog nun die Kaufoption. Da Saier von einem finanziellen "Nullsummenspiel" spricht, dürften also in etwa 1,5 Millionen in den Breisgau geflossen sein.
Philipp Zulechner: Beim österreichischen Stürmer gestaltet sich die Situation schwieriger. Im Januar 2014 überwies der SC etwa 700.000 Euro an den SV Grödig, Zulechner kam in 12 Monaten jedoch nur auf neun Einsätze, konnte sich in der Elf von Christian Streich nicht durchsetzen. Das Kalenderjahr 2015 verbrachte er dann leihweise bei Austria Wien (100.000 Euro Gebühr), die vergangenen sechs Monate bei den Young Boys Bern (150.000). Große Akzente setzte der Angreifer allerdings bei beiden Klubs nicht, wodurch Bern seine Kaufoption wohl verstreichen lassen wird und Freiburg einen anderen Abnehmer finden muss. Eine große Ablöse ist nicht zu erwarten.
Christopher Jullien: Der talentierte Innenverteidiger kam 2013 als 20-Jähriger ablösefrei aus Auxerre zum Sportclub. Den Durchbruch in der Bundesliga schaffte er in zwei Spielzeiten nicht (ein Einsatz), Jullien lief vorwiegend für die U23 in der Regionalliga auf. Seine Ausleihe im vergangenen Sommer zum FCO Dijon in die 2. Liga Frankreichs fruchtete für ihn persönlich umso mehr: In 34 Spielen erzielte der Franzose stolze neun Tore (1 Assist) und empfahl sich so für künftige Aufgaben. Diese wird er aber nicht in Freiburg angehen, wo er trotz seiner starken vergangenen Saison keine Rolle in den Planungen spielt.
Sebastian Kerk: Die Zukunft des Eigengewächses (seit 2008 im Verein) ist offen. In den vergangenen eineinhalb Jahren entwickelte er sich als Leihgabe beim 1. FC Nürnberg in der 2. Liga deutlich weiter. Ob es angesichts der exzellenten Freiburger Offensivabteilung für den Außenbahnspieler jedoch zu realistischen Einsatzchancen bei seinem Stammklub reicht, ist fraglich.
Neue Leihgeschäfte anvisiert
Abseits dessen sind aus dem bestehenden Kader die jungen Marco Hingerl (20), Florian Kath (21), Caleb Stanko (22) und Amir Falahen (23) Kandidaten für neue Leihgeschäfte. Für diese Talente ist die Bundesliga noch eine Nummer zu groß, und durch den Abstieg der U23 in die Oberliga gewährleistet nur ein vorübergehender Wechsel Spielpraxis auf dem nötigen Niveau. Über die Zukunft von Joshua Mees (20, kein Zweiligaeinsatz, zehn Spiele in der Regionalliga), der noch bis kommenden Sommer von der TSG Hoffenheim ausgeliehen ist, muss ebenso beraten werden.
Vertrag mit Vermarkter Infront verlängert
Unterdessen gab der SC eine Verlängerung des Vertrags mit Vermarkter Infront bekannt. Seit Sommer 2010 unterstützt die Firma Freiburg unter anderem im Sponsoring und bei Hospitality-Leistungen, die Partnerschaft soll "langfristig" weitergeführt werden.