Bundesliga

"Scheiß-Ende": Bitterer Abschied für Hummels

Dortmund: Weltmeister will nun zeitnah in München unterschreiben

"Scheiß-Ende": Bitterer Abschied für Hummels

Der Kapitän geht von Bord: Dortmunds Kapitän Mats Hummels nach seiner Auswechslung im Pokalfinale.

Der Kapitän geht von Bord: Dortmunds Kapitän Mats Hummels nach seiner Auswechslung im Pokalfinale. picture alliance

Der Transfer schlug enorm hohe Wellen, doch ein Arbeitspapier hat Hummels beim deutschen Rekordmeister noch nicht. "Ich wollte vor dem Finale nicht noch nach München fliegen. Das hat sich irgendwie nicht gut angefühlt. Vor der Euro werden wir das auf jeden Fall noch erledigen", sagte Hummels nach Finalniederlage in Berlin. "Ich wollte vor dem Finale auch nicht unterschreiben, weil ich gesagt habe, dass ich die Saison beim BVB erst zu Ende spiele."

Hummels' insgesamt erfolgreiche Zeit ist nun vorüber, fand aber ein trauriges Ende. Nach dem vierten verlorenen Finale in Serie (Champions League, dreimal DFB-Pokal) herrschte Tristesse bei den Borussen. "Was heute passiert ist, schmerzt sehr", sagte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke. Gerade für Hummels war es "ein Scheiß-Ende".

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Am meisten aber haderte Thomas Tuchel. Der Trainer rügte seine Spieler für "schlampige" Konter. Er tadelte sich selbst für die verfehlte Auswahl der Elfmeterschützen. Tuchel verlor so sehr die Fassung, dass er nicht einmal warme Abschiedsworte für Hummels fand, sondern nach der frühzeitigen Aufgabe seines Kapitäns nach Krämpfen und einer Wadenzerrung die Leistung des Weltmeisters geringschätzte: "Er kann es besser", so Tuchel. Auch über die Gründe für die Auswechslung des BVB-Kapitäns bereits in der 78. Minute verlor er nur wenig Worte: "Er hat darum gebeten."

"Wenn ich raus will, mache ich ein klares Zeichen"

Hummels aber widersprach der Aussage Tuchels, den Rasen auf eigenen Wunsch verlassen zu haben. "Ich habe nichts angedeutet. Wenn ich raus will, mache ich ein klares Zeichen", kommentierte er verwundert. "Ich denke, der Trainer hat gesehen, dass es nicht mehr ging."

"Es war ein sehr geiler, nervenaufreibender Teil meines Lebens"

Bei aller Enttäuschung über die neuerliche Pleite in Berlin fiel sein Rückblick auf achteinhalb Jahre beim BVB insgesamt positiv aus: "Es war einfach traumhaft. Hätte mir das jemand 2008, als ich gekommen bin, so hingelegt, hätte ich es blind unterschrieben. Es war ein sehr geiler, nervenaufreibender Teil meines Lebens."

Seit Januar 2008 trug Hummels das Trikot des BVB, wurde zweimal deutscher Meister, gewann den DFB-Pokal und avancierte zum Weltmeister. Nun aber kehrt der 27-Jährige nach 225 Bundesligaspielen für die Dortmunder in seine frühere Heimat zurück. Die Bayern zahlen rund 35 Millionen Euro für Hummels, der noch bis 2017 beim BVB unter Vertrag stand. "Jetzt habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich etwas anderes mache. Ich hoffe, dass es eine gute Entscheidung war", sagte Hummels zu seinem Wechsel.

Wie schnell die Vertragsunterzeichnung nun tatsächlich erfolgt, bleibt abzuwarten. Am Dienstag reist Hummels mit der Nationalmannschaft ins EM-Trainingslager nach Ascona. Nach Bayern geht es für das DFB-Team in der Vorbereitung auch noch einmal: Am 29. Mai steht in Augsburg das Testspiel gegen die Slowakei an.

mas/dpa

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