An eine ähnliche Ausgangslage erinnert sich Fritz noch genau. Es war in seiner Anfangsphase als Profi, damals beim Karlsruher SC, für den er von 2001 bis 2003 spielte. Abstiegsgefahr und Abstiegsangst für die Badener, wie Clemens Fritz zurückblickt. Am letzten Spieltag ging es gegen Unterhaching, der KSC siegte und rettete sich. "Ein gutes Gefühl", so der Bremer über diesen Glücksmoment.
In diesen Tagen wiederholt sich für den 35-Jährigen die Geschichte. Überlebenskampf mit Werder, für den Kapitän, der seit gut einem Jahrzehnt an der Weser engagiert ist. Natürlich hofft der nimmermüde Mittelfeldrenner, dass es auch diesmal so gut ausgeht wie damals im Südwesten der Republik. Zu Beginn der Trainingswoche zur Vorbereitung auf das Finale gegen Frankfurt stellte sich Fritz den Fragen der Reporter. Sein Vorrecht: Der Ex-Nationalspieler, Leitfigur und Orientierungspunkt in jeder Hinsicht bei dem Abstiegskandidaten, durfte als einziger Spieler reden, bevor ab heute der Presseboykott greift.
Fritz: "Mit unseren Fans im Rücken werden wir es schaffen"
"Mit einer gewissen Lockerheit", gab Fritz einen Einblick ins Innenleben der Truppe, "aber auch mit der nötigen Konzentration haben wir das Training begonnen". Der Oldtimer ist felsenfest vom Klassenerhalt überzeugt. Und er führte für diese These auch einen wichtigen Grund an: das große Plus der Unterstützung der Anhängerschaft. Wörtlich: "Mit unseren Fans im Rücken werden wir es schaffen."
Im Endspiel gegen die Hessen wird es wieder zahlreiche Aktionen der Fans geben, die so ausfallen werden wie in den letzten beiden Heimspielen gegen Wolfsburg und Stuttgart, die jeweils gewonnen werden konnten. Jannik Vestergaard über den erwarteten Beistand der Grün-Weißen Unterstützer in der Arena: "Es wird mindestens genauso sein wie in den letzten beiden Spielen." Die ganze Stadt, so der Däne weiter, stehe hinter der Mannschaft und dem Klub. Es sei schon außergewöhnlich und eine wesentliche Hilfe: "Diese Unterstützung gibt der Elf die Kraft."
Pizarro trainiert individuell - Djilobodji "vermisst"
Trainierte individuell: Werder-Stürmer Claudio Pizarro. imago
So mag es auch Viktor Skripnik sehen, der auf diesen positiven Effekt immer hingewiesen hat. Der Trainer wird in der Partie gegen die Eintracht experimentieren müssen, weil er den Ausfall eines der besten Akteure der letzten Wochen zu beklagen hat: Fin Bartels handelte sich unnötig die 5. Gelbe Karte ein und wird fehlen. Was mit Santiago Garcia ist, der sich schonen muss wegen der in Köln erlittenen Gehirnerschütterung, bleibt offen. Der Argentinier fehlte am Mittwoch zunächst auf dem Trainingsplatz, soll individuell den Umständen entsprechend trainiert haben. Wie auch Claudio Pizarro, der wie so häufig aus Gründen der Belastungssteuerung kürzertreten durfte. Zudem wurde Papy Djilobodji vermisst. Entwarnung bei dem Senegalesen, der freigestellt worden ist vom Trainerteam. Offizielle Begründung: ein privater Termin, lange abgesprochen.