2. Bundesliga

Bierofka: "Dann kann ich ungeschlagen abtreten"

1860 München: Euphorie nach Klassenerhalt

Bierofka: "Dann kann ich ungeschlagen abtreten"

Auf Händen getragen: Daniel Bierofka nach dem gesicherten Klassenerhalt.

Auf Händen getragen: Daniel Bierofka nach dem gesicherten Klassenerhalt. Getty Images

13 Jahre spielen die Sechziger schon im Unterhaus, doch diesmal schien der Super-GAU aus 1860-Sicht einzutreten. Die Sechziger rutschten von einer Bredouille in die nächste, ließen mit schöner Regelmäßigkeit Punkte liegen und stürzten immer tiefer in die Krise.

Mit Torsten Fröhling als Trainer gingen die Löwen in die Saison. Nach nur sechs Punkten und zehn Spieltagen folgte die Trennung. Benno Möhlmann sollte den Karren mit all seiner Erfahrung aus dem Dreck holen, der Erfolg blieb überschaubar und Möhlmann musste nach dem 1:2 beim MSV Duisburg im Kellerduell des 30. Spieltags gehen.

Danach entschied man sich in München für eine interne Lösung, installierte Bierofka, der keine Profi-Trainerlizenz besitzt, als Interimscoach und landete einen Volltreffer. 1:0 gegen Braunschweig, 2:0 auf St. Pauli, 1860 war wieder da und konnte zu Hause gegen Paderborn einen Spieltag vor Schluss den Klassenerhalt sicher machen.

Kulisse beeindruckt die Löwen

Die Kulisse stimmte, gleich 54.100 Zuschauer kamen in die Allianz Arena. Eine erstklassige Atmosphäre, die die Hausherren dann aber ein wenig hemmte, wie Bierofka nach Abpfiff erklärte. "Gerade in der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass es mit den Zuschauern eine Belastung war. Da waren wir nicht frei, nicht mutig und haben nicht so gespielt, wie ich es mir vorgestellt habe" sagte der 37-Jährige, stellte zugleich aber fest, dass "wir aufgrund der klareren Torchancen in der zweiten Halbzeit verdient gewonnen haben."

Ich will es mir nach und nach verdienen, auf dem Trainerstuhl zu sitzen

Daniel Bierofka

Wie groß die Anspannung bei den Münchnern war, war Bierofka auch noch einige Minuten nach Schlusspfiff anzusehen. Schweißgebadet stand er vor bei Sky Rede und Antwort und sagte: "Die letzten Minuten waren hektisch, da haben wir alles versucht, um die Mannschaft auf den richtigen Weg zu führen, damit wir kein Tor mehr kassieren. Jetzt bin ich wahnsinnig erleichtert und glücklich, dass wir es geschafft haben."

Mauersberger euphorisch nach dem wichtigsten Tor seiner Karriere

Siegbringer: Jan Mauersberger.

Siegbringer: Jan Mauersberger. Getty Images

Völlige Euphorie entbrannte derweil bei Jan Mauersberger, dem Siegtorschützen. "Unbeschreiblich", fasste dieser sein Gefühlsleben zusammen: "Vor 14 Spielen waren wir so gut wie abgeschrieben, keiner hat mehr einen Pfifferling auf uns gesetzt. Das ist Wahnsinn." Der Treffer zum 1:0 sei "definitiv" der wichtigste seiner Karriere gewesen.

Bierofka indes war imponiert von der Art und Weise, wie der Nicht-Abstieg erreicht wurde. "Dass wir es mit drei Siegen klarmachen, das hätte ich auch nicht geglaubt", sagte der Coach und lobte vor allem seine Spieler: "Ihnen gebührt das Lob, ihnen gebührt alles. Sie haben alles reingeschmissen, vor ihnen ziehe ich meinen Hut."

Zur Zukunft äußerte er sich auch. Und in der sieht er sich nicht als Trainer des TSV. "Ich werde nächstes Jahr wieder die U 21 trainieren", machte Bierofka deutlich und erklärte: "Es war nie so geplant, ich wollte ganz normal peu à peu meine Scheine machen. Ich will es mir nach und nach verdienen, auf dem Trainerstuhl zu sitzen."

drm