Bundesliga

"Bis Niedermeier einen Stockfehler hatte"

VfB-Trainer Kramny kritisiert sein Team nach 0:1 in Augsburg

"Bis Niedermeier einen Stockfehler hatte"

Harsche Kritik: Trainer Jürgen Kramny (re.) bemängelte die Leistung von Georg Niedermeier.

Harsche Kritik: Trainer Jürgen Kramny (re.) bemängelte die Leistung von Georg Niedermeier. imago

"Spätestens in den vergangenen Wochen muss allen klar geworden sein, dass wir bis zum Schluss unten drinhängen", sagte Christian Gentner im "Sky"-Interview. Als Kapitän sprach er für seine Teamkollegen und nahm sie in die Pflicht. "Die Mannschaft muss jetzt Charakter zeigen, damit wir die nötigen Punkte holen."

Dass der gerade erst nach einer Grippe wiedergenesene Spielführer überhaupt noch einmal die üblichen Abstiegskampf-Floskeln bemühen musste, dürfte jedoch Warnung genug sein, wie es um die Mannschaft bestellt ist.

Der Trend zeigt bereits seit Wochen deutlich nach unten: Nur zwei Punkte und kein einziger Sieg gelangen in den vergangenen fünf Spielen, nur ein Dreier in neun Partien (5:1 gegen Hoffenheim). Zur Erinnerung: Am 21. Spieltag waren die Schwaben Zehnter. Sportvorstand Robin Dutt sah sich gezwungen, mögliche Europa-League-Ambitionen zu dementieren. Auf den Tag genau zwei Monate später ist das kaum zu glauben, die Euphorie rund um Trainer Kramny endgültig vorbei. In Augsburg pfiffen die mitgereisten Fans die Mannschaft aus, die sich dann kleinlaut in die Kabine verkrümmelte.

Die Mannschaft muss jetzt Charakter zeigen.

Christian Gentner

Trainer Kramny jedoch kam um ein Statement nicht herum und kritisierte sein Team deutlich: "Wir haben uns in der ersten Halbzeit zu passiv gezeigt." Das Anlaufverhalten habe nicht gestimmt. "Trotzdem ist nichts groß entstanden, bis Georg Niedermeier einen Stockfehler hatte." Tatsächlich hatte der Innenverteidiger entscheidenden Anteil am Gegentreffer - und das nicht zum ersten Mal. Dennoch hat der Coach an ihm festgehalten.

Spielbericht

"Hinten raus haben wir es mit Gewalt und langen Bällen versucht, aber es hat nicht gereicht. Das wollten wir deutlich anders machen. Die nächsten vier Aufgaben sind jetzt enorm wichtig, da müssen wir wieder zeigen, was uns ausgezeichnet hat: mannschaftliche Geschlossenheit", sagte Kramny. Stuttgart hat mit das schwerste Restrunden-Programm aller Konkurrenten im Tabellenkeller.

Am kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) steht das Heimspiel gegen Borussia Dortmund an, es folgen die Gegner Bremen, Mainz und Wolfsburg. Die Relegation steigt am 19. und 23. Mai. Termine, die sich die Stuttgarter plötzlich wieder freihalten müssen.

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