Dabei könnte der nächste Gegner durchaus als Vorbild taugen. Schließlich sicherte Berlin in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag und trotz einer 1:2-Niederlage in Hoffenheim die Liga. Und kommt nun als Tabellenvierter zurück.
"Ich hätte nichts gegen diese Entwicklung, wenn wir die auch nehmen", versicherte Nagelsmann, "ich würde mich sehr freuen, wenn wir in der Liga bleiben und in den nächsten Jahren eine solche Entwicklung nehmen. Hertha ist ein Spitzenteam, wir wollen eines werden." Dennoch rechnen sich die zuletzt enorm heimstarken Kraichgauer auch gegen Hertha etwas aus. "Hertha spielt eine sehr gute Runde, für viele überraschend, für mich weniger", gesteht Nagelsmann, "das ist eine gute Mannschaft, gespickt mit vielen guten Einzelspielern. Sie haben einen guten Plan, stehen kompakt und verteidigen sehr gut, vor allem in der eigenen Hälfte. Es wird keine einfache Aufgabe, bei der wir an unsere Grenzen kommen müssen. Aber dann sind wir sicherlich auch in der Lage, so ein Spiel gewinnen zu können."
"Auf Ibisevic müssen wir sicher ein Auge werfen"
Den Kollegen Pal Dardai kennt Nagelsmann weder als Mensch noch als Trainer. Umso akribischer fiel die Videoanalyse auf der Suche nach Schwächen des Gegners aus. "Wir haben versucht, etwas rauszufinden, unseren Plan darauf auszulegen und sie auf dem falschen Fuß zu erwischen." Auch den Ex-Hoffenheimer Vedad Ibisevic hat Nagelsmann auf der Rechnung. Der Stürmer, der trotz eines Bruchs der linken Kieferhöhle spielen will, hat einen Test mit einer Maske bestanden und könnte an früherer Wirkungsstätte auflaufen. "Er ist ein sehr torgefährlicher Spieler, auf den wir sicher ein Auge werfen müssen", mahnte Nagelsmann, der weiter auf Innenverteidiger Ermin Bicakcic (Faserriss) und wohl auch weiter auf Pirmin Schwegler verzichten muss. Der Kapitän steht zwar wieder voll im Mannschaftstraining "ist aber noch nicht hundertprozentig fit".