Aus Lissabon berichtet Frank Linkesch
Als Arturo Vidal am vergangenen Dienstag schon in der zweiten Minute Bayerns Führung erzielte, schien es, als ob Benfica kein Hindernis auf dem Weg unter die letzten vier Teams in der Königsklasse sein würde. Doch es blieb bei diesem knappen Ergebnis, also können sich die Münchner ihrer Sache nicht sicher sein. "Es ist sicherlich eine ordentliche Ausgangssituation. Aber das wird morgen nicht zählen, im Fußball können verrückte Dinge passieren", warnt Thomas Müller, der das Erfolgsrezept kennt: "Man braucht in einem Viertelfinale den nötigen Schuss an Leidenschaft, um weiterzukommen."
Auch Thiago denkt nicht daran, den Vorsprung zu verwalten: "Die Motivation ist groß. Allerdings ist ein 1:0 nur eine Nummer. Wir versuchen, das Spiel zu gewinnen und weiterzukommen."
Dabei werden die Bayern nicht nur auf den Tabellenführer Portugals treffen, sondern auch auf über 60.000 lautstarke Fans, die die Arena in ein "Inferno da Luz" verwalten können. Ein Hexenkessel? "Ich hoffe. Wir arbeiten das ganze Jahr für Momente, in denen man in den K-.-Spielen vor einer Kulisse spielt, die Gänsehaut auf den Körper zaubert", freut sich Müller darauf, auch Thiago erwidert lässig: "Ich liebe es, in vollen Stadien zu spielen."
Auf das Fehlen von Jonas und eventuell auch Gaitan bei Benfica will sich Pep Guardiola derweil nicht verlassen: "Wenn wir über Spieler sprechen, die nicht spielen, dann gewinnen wir. Wir hatten immer viele Verletzungsprobleme, hatten zwei Monate lang keine Innenverteidigung." Immerhin Javi Martinez ist mittlerweile zurück, als Turm in der Schlacht dürfte er für den Trainer am Mittwoch unverzichtbar sein.
Vielleicht ist es ja ein gutes Omen, dass Uli Hoeneß die Reise mitmacht. Das bislang letzte Mal begleitete der Ex-Präsident das Team im Februar 2014, beim FC Arsenal siegte der Rekordmeister mit 2:0. Seitdem folgten auswärts sechs K.-o.-Spiele, ein Erfolg gelang bei drei Remis und drei Niederlagen nicht mehr.
