Bundesliga

Nagelsmann im Joker-Glück: "Noch ein langer Weg"

Rudy holt sich die fünfte Gelbe Karte ab

Nagelsmann im Joker-Glück: "Noch ein langer Weg"

Eine Umarmung für den Führungstorschützen: Julian Nagelsmann herzt Nadiem Amiri.

Eine Umarmung für den Führungstorschützen: Julian Nagelsmann herzt Nadiem Amiri. Getty Images

"Seit ich Trainer bin, hatte jedes Spiel eine große Bedeutung", hatte Nagelsmann vor dem Gastspiel in Frankfurt gesagt. Ein Duell mit einem direkten Konkurrenten vielleicht noch ein bisschen mehr, gerne spricht man in diesem Zusammenhang ja von einem sogenannten "Sechs-Punkte-Spiel".

Verlieren verboten, so das Motto für die beiden, nur durch einen Zähler getrennten Teams im Vorfeld. Dass Nagelsmann durchaus auch an einen Sieg dachte, hatte er unter der Woche auch geäußert. Die Taktik der Kraichgauer spiegelte dieses Vorhaben zunächst nicht wieder, denn vor allem auf die Defensive legten die meist vergeblich auf Konter lauernden Gäste ihr Hauptaugenmerk - und hatten trotz einer Doppelchance von Andrej Kramaric im ersten Durchgang Glück, nicht in Rückstand zu geraten. "Wir sind nicht so ins Spiel gekommen wie geplant. In den ersten 30 Minuten war Frankfurt klar besser", gab der 28-jährige Coach denn auch zu.

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Wir waren nicht zwei Tore besser - aber sind trotzdem glücklich, hier gewonnen zu haben.

Julian Nagelsmann

Nach Wiederanpfiff bewahrte Jeremy Toljan sein Team bei Carlos Zambranos Kopfball vor dem 0:1, ehe die Zeit der Wechsel anbrach. Nagelsmann bewies den richtigen Riecher, als er nach Mark Uth, der mit Wiederanpfiff Eduardo Vargas ersetzt hatte und spät das 2:0 markierte, für Philipp Ochs auch Nadiem Amiri brachte. Letzterer mutierte zum entscheidenden Akteur, nutzte einen Ballgewinn entschlossen zum Sololauf und erfolgreichen Torabschluss. "In der 2. Halbzeit waren wir wie gewünscht einen Tick besser drin und haben ein paar Konterchancen bekommen, von denen wir Gott sei dank zwei nutzen konnten."

Nagelsmanns Ausbeute: Fünf Siege, je zwei Remis und Niederlagen

Nach der Führung blieben Niklas Süle & Co. defensiv stabil. Es war nicht immer schön, wie die Kraichgauer kompromisslos verteidigten (Sebastian Rudy holte sich seine fünfte Gelbe Karte ab), aber im Abstiegskampf heiligt eben auch der Zweck die Mittel. "Wir waren nicht zwei Tore besser - aber sind trotzdem glücklich, hier gewonnen zu haben", konstatierte ein froher Nagelsmann, unter dem 1899 in der Erfolgsspur ist (5/2/2). Eine Warnung schickte der 28-Jährige trotz aller Freude aber gleich hinterher: "Es ist noch ein langer Weg bis zum Klassenerhalt." Hoffenheim scheint auf einem guten.

jch