Der Star an der ukrainischen Seitenlinie
Keine Frage: Wenn die Ukraine am Donnerstag mit dem Testspiel gegen Zypern in die EM-Vorbereitung fürs Endturnier in Frankreich startet, wird der Mann mit dem sportlich klangvollsten Namen auf der Bank seinen Platz einnehmen - Andriy Shevchenko. Der 39-Jährige ist der beste Fußballer in der Geschichte der Ukraine. Mit dem AC Mailand gewann er 2003 die Champions League, 2004 wurde er als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet und bis heute ist er mit seinen 48 Toren Rekordtorschütze seines Landes. Kein Wunder, dass die aktuelle Auswahl nicht auf die Dienste eines solchen Stars verzichten möchte, weswegen das einst von sämtlichen Gegnern gefürchtete Sturm-Ass seit Februar Assistent von Nationalcoach Michail Fomenko ist.
Wer im Rest des ukrainischen Teams nach großen Namen sucht, wird derweile eher wenige finden. Der frühere Bayern-Spieler Anatoliy Tymoshchuk ist mit seinen 141 Länderspielen der erfahrenste Akteur im Aufgebot, darüber hinaus ruhen die Hoffnungen auf Yevhen Konoplyanka (26) vom FC Sevilla und vor allem Ideengeber Andriy Yarmolenko (26) von Dynamo Kiew, an dem mehrere europäische Top-Klubs interessiert sein sollen.
O'Neill macht Träume wahr
Über die geschlossene Teamstärke kommen auch die Nordiren, die am Donnerstag mit dem Test in Wales die Vorbereitung auf die Endrunde in Frankreich beginnen. Sportlich am ehesten im Fokus steht noch Stürmer Kyle Lafferty (28, Norwich City), der in der EM-Qualifikation sieben Tore erzielte und die sensationelle Teilnahme an der EM erst ermöglichte. Rumänien, Ungarn, Finnland, Färöer und Griechenland ließen die Nordiren auf ihrem Weg nach Frankreich in der Gruppe F der EM-Qualifikation hinter sich. Am Ende stand für den Underdog gar der Gruppensieg zu Buche.
Fliegen die Nordiren um Nationalcoach Michael O'Neill auch bei der EM 2016 hoch hinaus? Getty Images
Auf zahlreiche Erfahrungen bei großen Turnieren kann Nordirland allerdings nicht zurückblicken. Die glorreichen Zeiten waren die 80er Jahre mit Stürmer Norman Whiteside. Zweimal konnte man sich für eine WM qualifizieren und schaffte 1982 in Spanien sogar den Einzug in die zweite Runde.
Der größte Hoffnungsträger der Nordiren sitzt wie bei den Ukrainern auf der Bank: Mit der erstmaligen Qualifikation für eine EM-Endrunde hat sich Trainer Michael O'Neill bei seinen Spielern und Landsleuten großen Respekt erarbeitet. Er habe mit diesem Erfolg Träume wahr gemacht, lobte Verbandspräsident Jim Shaw den Coach.
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Mit dem durch die EM-Qualifikation dazugewonnenen Selbstvertrauen preschte O'Neill direkt nach seiner Vertragsverlängerung bis 2020 mit der nächsten Ankündigung voran: Er wolle "in diesem Sommer weiter Geschichte" schreiben. Vielleicht sogar gegen Deutschland am 3. Spieltag (21. Juni) in Paris?