Bundesliga

Horn: "Das ist ein großer Fortschritt"

Torhüter wenig beschäftigt und beeindruckt

Horn: "Das ist ein großer Fortschritt"

Musste gegen die Bayern nur einmal hinter sich greifen: FC-Schlussmann Timo Horn.

Musste gegen die Bayern nur einmal hinter sich greifen: FC-Schlussmann Timo Horn. Getty Images

Das hatte man nun wirklich nicht erwartet. Selbst die Bayern-Profis nicht, die nach 93 Minuten beim Schlusspfiff vor Erleichterung die Arme jubelnd nach oben rissen. "Wer gesehen hat, wie wir gespielt haben und wie aktiv die Bayern-Bank war, der wird auch das Gefühl haben, dass die Münchner froh waren, dass das Spiel zu Ende ist", erklärte Peter Stöger zum Spiel gegen den Rekordmeister, in dem der FC einen Punktgewinn am Ende ganz nahe kam.

Vorne boten sich gute Möglichkeiten, hinten ließ der FC erstaunlich wenige zu. Gerade einmal mit vier Münchner Chancen sah sich Timo Horn in den 90 Minuten konfrontiert. Einmal, bei Lewandowskis Treffer, war er chancenlos, zweimal verfehlten die Münchner das Gehäuse und nur einmal musste Kölns Torhüter seine Klasse beweisen, als er in der zweiten Hälfte einen Flachschuss von Lewandowski meisterlich parierte.

Den Rest erledigten seine Kollegen vorab. "Ich muss wirklich ein großes Lob aussprechen an meine Vorderleute. Das haben sie wirklich gut gemacht. Auch das Tor war im Grunde kaum eine Torchance, sondern unglücklich vorgelegt", analysierte der U-21-Nationalspieler die Partie, "bis kurz vor Schluss haben wir kaum eine Chancen zugelassen und hatten selbst noch die Chance auf den Ausgleich."

Gegen die Bayern am Ende ein bisschen enttäuscht zu sein. Das spricht schon für sich.

Timo Horn

Die Leistung des FC stimmte also, das Ergebnis nicht ganz. Also fand es Horn "sehr schade, wenn man gegen Bayern so nah dran ist, was nicht so oft der Fall ist, und dann nichts mitnimmt. Oft ist es gegen Bayern so, dass man überhaupt keine Chance hat. Heute war es anders."

Kölner Leistungssteigerung gibt Hoffnung

Dass seine Mannschaft nach eher verhaltener ersten Hälfte nach dem Seitenwechsel und der später erfolgten Umstellung auf ein 4-4-1-1 immer mehr Initiative übernahm und so dem Ausgleich nahe kam, wertet Horn aufgrund der Qualität des Gegners als Weiterentwicklung. "In der erste Hälfte haben wir etwas abwartend gespielt, aber mit laufender Spielzeit sind wir immer mehr hinten raus gekommen und haben die Bayern sogar vorne angelaufen. Das ist ein großer Fortschritt gegenüber der vergangenen Saison, als wir das gegen die großen Mannschaften nicht gemacht haben."

Horn setzt auf eine kontinuierliche Entwicklung, die er auch auf dem Spielfeld dokumentiert sieht. "Wir versuchen, Stück für Stück weiter zu kommen. Und ich glaube, das sieht man auch auf dem Platz. Auch wenn wir heute nichts geholt haben, aber gegen die Bayern am Ende ein bisschen enttäuscht zu sein. Das spricht schon für sich", so der 22-Jährige, der die positiven Anzeichen, die die Partie lieferte, über das Ergebnis stellte: "Darauf kann man aufbauen, auch wenn man mit einer Niederlage nach Hause geht." Einer Niederlage, nach der niemand die Kölner als Verlierer einstufte.

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie 1. FC Köln - Bayern München