2. Bundesliga

Lieberknechts Stürmer "sollten sich sputen"

Braunschweig will Sieglos-Serie am Millerntor beenden

Lieberknechts Stürmer "sollten sich sputen"

Gab ein gutes Zweitligadebüt: Der 18-jährige Stürmer Phillip Tietz.

Gab ein gutes Zweitligadebüt: Der 18-jährige Stürmer Phillip Tietz. imago

Für viele überraschend kam am vergangenen Sonntag der Startelfeinsatz von Phillip Tietz beim 0:0 der Braunschweiger gegen den FSV Frankfurt . Der 18-jährige Stürmer, der zuvor nur in der A-Jugend zum Einsatz gekommen war, gab ein gutes Zweitligadebüt und überzeugte seinen Trainer mit Präsenz in der Spitze. "Mir macht es riesige Freude, das Leuchten in den Augen eines Jungen zu sehen, wenn er plötzlich auf dem Platz steht", sagte Lieberknecht in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel am Millerntor.

Was für Tietz ein Grund zur Freude war, soll den etatmäßigen Stürmern von Eintracht Braunschweig zu denken geben, hofft der Coach: "Die sollten natürlich schauen, dass mein großes Herz für die Jugend nicht überhandnimmt. Dass ich Phillip einsetze, ist ein Signal an die anderen, dass sie sich sputen sollten."

Spielersteckbrief Kumbela
Kumbela

Kumbela Domi

Spielersteckbrief P. Tietz
P. Tietz

Tietz Phillip

Spielersteckbrief Ademi
Ademi

Ademi Orhan

Spielersteckbrief Rzatkowski
Rzatkowski

Rzatkowski Marc

Spielersteckbrief Thy
Thy

Thy Lennart

Spielersteckbrief Berggreen
Berggreen

Berggreen Emil

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
RB Leipzig RB Leipzig
53
2
SC Freiburg SC Freiburg
47
3
1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg
44
Trainersteckbrief Lieberknecht
Lieberknecht

Lieberknecht Torsten

Das ist der Unterschied zwischen den Mannschaften da oben und uns. Der Schuh drückt bei uns in der Offensive.

Torsten Lieberknecht

Auch gegen den FC St. Pauli wird Tietz im Kader stehen – ein Signal, dass sich im Braunschweiger Sturm etwas ändern muss. Abgesehen vom im Winter nach Mainz abgewanderten Emil Berggreen hat noch kein Stürmer der Eintracht in der Liga getroffen. Der von den Fans umjubelte Neuzugang Domi Kumbela erfüllte bislang nicht die Erwartungen, auch Orhan Ademi ist noch ohne Erfolgserlebnis. "Das ist der Unterschied zwischen den Mannschaften da oben und uns. Der Schuh drückt bei uns in der Offensive, das zieht sich durch die ganze Saison", so Lieberknecht.

Dass der regionale Konkurrent VfL Wolfsburg mit seinem Sieg gegen Hannover den BTSV in der ewigen Bundesligatabelle überholt hat, wurmt sicher viele Anhänger des Traditionsklubs. Braunschweig, aktuell mit zehn Punkten Rückstand auf Platz drei Tabellensechster der Zweiten Liga, wird die Wolfsburger wohl fürs Erste vorbeiziehen lassen müssen.

Alle im BTSV-Kader sind einsatzbereit

Beim Spiel am Millerntor erhofft sich Lieberknecht eine Reaktion seiner gestandenen Offensivkräfte. Er ist sicher: "Die Spieler wollen auf dem Platz zeigen, dass es vielleicht ein Fehler vom Trainer war, sie vorher nicht aufzustellen." Die Eintracht-Stürmer wollen ihre Offensiv-Flaute heute Abend beenden, doch dafür müssen sie die bisher meist sehr stabile Hamburger Defensive überwinden. Die Kiezkicker kassierten bisher 23 Gegentore, nur Leipzig und Braunschweig ließen weniger zu. Lieberknecht warnt vor St. Paulis kreativem Sechser Marc Rzatkowski, der "unorthodoxe Läufe macht, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben und dann doch sehr gefährlich werden". Auch mit Stürmer Lennart Thy, der zurzeit "sehr ordentlich drauf" sei, haben er und seine Abwehrakteure sich eingehend beschäftigt.

Was die Aufstellung angeht, hat der Braunschweiger Trainer die freie Wahl: Alle im Kader sind fit, kein Spieler ist gesperrt. Auf die Tabelle will Lieberknecht beim heutigen Spiel nicht schauen, ihm geht es vorrangig darum, die schwarze Serie der Eintracht am Millerntor zu beenden. Nach 25 sieglosen Jahren "wird es Zeit".

kon