Da wäre zum Beispiel Hasenhüttls Landsmann Lukas Hinterseer, der in der gesamten Hinserie im Sturmzentrum gesetzt war, nun zwar nicht aus dem Kader fliegt, zuletzt aber bei Spielbeginn immer auf der Ersatzbank saß. Der 24-Jährige kämpft schließlich immer noch um die Teilnahme mit dem österreichischen Nationalteam an der Europameisterschaft im Sommer in Frankreich. "Aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen", sagt Hasenhüttl.
Hinterseer hatte zwar zuletzt beim 2:0-Heimerfolg gegen den SV Werder Bremen mit dem Strafstoß in der Schlussminute seine lange Torflaute beendet. Trotzdem ist es eher wahrscheinlich, dass der 1,92 Meter große Angreifer am Samstag in Hamburg zunächst auf der Bank Platz nehmen muss. Die offensive Dreierreihe mit Hartmann, Lezcano und Leckie scheint derzeit gesetzt bei Hasenhüttl.
Die Partie beim Hamburger SV (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ist der Auftakt zu einer englischen Woche mit drei Partien für den FCI. "Wir müssen schauen, dass wir gut starten", so Hasenhüttl, "je früher man in einer solchen englischen Woche punktet, desto besser." Am Dienstag folgt das Heimspiel gegen den 1. FC Köln, ehe es am Samstag zur Frankfurter Eintracht geht.
Hasenhüttl will "direkten Konkurrenten auf Distanz zu halten"
Vor der Saison wäre nicht unbedingt zu erwarten gewesen, dass es in Hamburg zu einem Duell auf Augenhöhe kommt. Aufsteiger Ingolstadt hat als Tabellenzehnter derzeit sogar zwei Punkte mehr auf dem Konto als der Bundesliga-Dino, der auf Rang zwölf notiert ist. Deswegen gilt es nun für die Oberbayern, "einen direkten Konkurrenten auf Distanz zu halten", wie Hasenhüttl vorgibt.
In meinem System ist es für die Stürmer brutal schwer, Tore zu machen.
FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl
Wenn da nicht die chronische Abschlussschwäche der Ingolstädter auf fremden Plätzen wäre. Seit fünf Spielen wartet der achtmal in Folge in der Fremde sieglose Aufsteiger auf einen Auswärtstreffer. Bange macht diese Statistik Hasenhüttl keineswegs, immerhin heimsten seine Schützlinge mit nur 16 erzielten Toren schon 29 Punkte ein. "Unsere Stürmer können treffen", sagt der österreichische Coach. Er nimmt die magere Torausbeute auch weitgehend auf seine Kappe, "denn in meinem System ist es für die Stürmer brutal schwer, Tore zu machen." Auch die Akteure aus der vordersten Front müssen beim FCI enorm viel Laufarbeit verrichten, den Gegner stets aggressiv anlaufen. Nach den vielen Sprints, die die Angreifer leisten müssen, fehle auch mal die Konzentration im Abschluss.