Bundesliga

Skripnik: Eine Planung mit Fragezeichen

Bremen: Nicht nur der Fall Yatabaré belastet die Vorbereitung auf Gladbach

Skripnik: Eine Planung mit Fragezeichen

"Wir wollen weiter liefern und Punkte holen": Werder Bremens Chefcoach Viktor Skripnik.

"Wir wollen weiter liefern und Punkte holen": Werder Bremens Chefcoach Viktor Skripnik. imago

Am Mittag, als sich die Werder-Verantwortlichen der Presse stellten, vermittelte Geschäftsführer Thomas Eichin den Eindruck, der Fall Yatabaré und die Folgen seien nicht so bedeutend für die Partie am Niederrhein. "Kein Grund zur Beunruhigung", sagte der Manager, der berichtete, noch habe er nichts von Seiten des DFB gehört. Der Status quo nehme sich laut Eichin somit so aus: Der Neuzugang aus Mali sei spielberechtigt, wie auch das Transfersystem TMS der FIFA bestätigt habe, als die Hanseaten in der letzten Woche den Mittelfeldspieler unter Vertrag genommen haben.

Dies ist der Punkt, der den Bremern Hoffnung macht, dass die Sperre für Yatabaré nicht automatisch für die Bundesliga gelte. Das Urteil, das der Belgische Verband am Dienstag fällte und nach dem der Bremer Neuling für vier Partien ausgeschlossen worden ist, sei erst nach dem Vertragsabschluss erfolgt. Wie genau die juristischen Vorschriften lauteten, wusste Eichin nicht. Der Bremer Boss, der sich zeitnah beim DFB erkundigen wollte, gab zu: "Es kann sein, dass unser Spieler auch für die Liga nachträglich gesperrt wird. Wir müssen abwarten, werden rechtzeitig Bescheid wissen."

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Spielersteckbrief Yatabaré
Yatabaré

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Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Einen eventuellen Ausfall des 26-Jährigen, der von Standard Lüttich gekommen ist, sieht Trainer Skripnik nicht so tragisch. Natürlich habe man ihn geholt, so der Coach, "damit er uns sofort weiterhelfen soll". Wenn nun der Bargfrede-Ersatz in den nächsten Spielen nicht dabei sei, so werde er dennoch eine schlagkräftige Mannschaft stellen. "Wir haben ohne ihn in den beiden ersten Spielen der Rückrunde einen Sieg und ein Remis geholt. Wir wollen weiter liefern und Punkte holen."

Eichin: "Die haben gegen uns noch etwas gutzumachen"

Dabei geben die Bremer wie gewohnt wenig auf die Statistik. Diese weist Gladbach zumindest in dieser Serie als Lieblingsgegner aus: zwei Begegnungen, zwei Erfolge, 2:1 in der Bundesliga, 4:3 im Pokal. Dies sei alles im letzten Jahr gewesen, scherzte Skripnik. In diesem Jahr hätten sie noch nicht gegen diesen Gegner gewonnen. Sein Vorgesetzter gab ihm recht. "Die Statistik interessiert uns nicht unbedingt", betonte Eichin, der vor der Elf vom Niederrhein warnte: "Wir müssen aufpassen. Die haben gegen uns noch etwas gutzumachen."

Ulisses Garcia gilt als Kandidat Nummer eins

Fragezeichen hinter Yatabaré, Fragezeichen auch hinter zwei Positionen. Wer verteidigt auf der linken Seite? Da Santiago Garcia gesperrt und Janek Sternberg (Bänderanriss Knöchel) verletzt ist, bietet sich Ulisses Garcia als Ersatz an. Skripnik brachte zwar auch den Namen Leon Guwara, der nach einem Bänderriss am Sprunggelenk in dieser Woche wieder das Training startete, ins Gespräch, doch der Schweizer Garcia gilt als Kandidat Nummer eins, zumal der Trainer sagt: "Er hatte keine Formkrise, sondern es waren nur die üblichen Schwankungen bei einem jungen Spieler."

Skripnik: "Kleinheisler ist sehr gut drauf"

Interessant ist auch die Personalie, wer den nach Bargfredes Meniskus-Verletzung verwaisten Platz im defensiven Mittelfeld einnehmen wird. Ausdrücklich wird Laszlo Kleinheisler als "Kandidat für die Startelf" bezeichnet. Skripnik über den Ungarn: "Er ist sehr gut drauf, hat mit seinem Einsatz am letzten Samstag überzeugt. Laszlo ist vorbereitet."

Alejandro Galvez trainiert wieder

Insgesamt hat sich die personelle Lage entspannt. Auch Alejandro Galvez (Bänderriss am Knöchel) hat unterdessen das Training wieder aufgenommen. Entwarnung gab es bei Florian Grillitsch, der einen Schlag aufs Fußgelenk bekommen hatte, indes am Mittwoch mit Schmerzmitteln wieder mitmachen konnte. Der Spieler, so erläuterte Skripnik über den Ehrgeiz seines Schützlings, wolle nicht pausieren. "Das rechne ich ihm hoch an." Noch nicht für die Bundesliga-Formation zur Debatte steht Milos Veljkovic, der serbische Junioren-Weltmeister, der mit den Profis zwar trainiert, aber zunächst Spielpraxis in der U 23 erwerben soll.

Hans-Günter Klemm