"Das Spiel war von draußen schwierig anzuschauen. Und mitzuspielen war auch nicht schön", sagte Dardai. "Aber ich lasse die Jungs heute in Ruhe. Wir reden morgen darüber." Immerhin: Torhüter Thomas Kraft (Kapselverletzung in der Schulter), der zu Wochenbeginn einen Rückschlag erlitten hatte, und Innenverteidiger Sebastian Langkamp (Rückenprobleme) kehrten am Donnerstag ins Training zurück.
Dafür fehlte Keeper Sascha Burchert, der am Vorabend gegen Bochum an allen vier Gegentoren eine mehr oder weniger große Aktie hatte, wegen muskulärer Beschwerden im Oberschenkel. "Es ist gut, dass Thomas Kraft mitmachen kann", erklärte Dardai. "Sonst hätten wir Zsolt Petry (Torwarttrainer, d. Red.) ins Tor stellen müssen."
Gersbeck-Deal fix - Kein Engpass im Kasten
Dass Hertha mit der Ausleihe von Marius Gersbeck an den Drittligisten Chemnitzer FC, die am Donnerstag offiziell über die Bühne ging, vorschnell gehandelt hat, ist für Manager Michael Preetz kein Thema: "Wir hatten in der Hinrunde, als Sascha an Valerenga Oslo ausgeliehen war, vier Torhüter. Und die haben wir jetzt auch - mit Sascha statt Marius."
Nils Körber, der wegen seiner Abitur-Vorbereitungen nicht im einwöchigen Trainingslager in der Türkei dabei ist, werde "uns in der Rückrunde ohne zeitliche Einschränkungen zur Verfügung stehen", sagte Preetz.
Dardai unterstrich nochmal den Charakter des Testspiels gegen Bochum. Etliche Spieler, die aus langen Verletzungspausen zurückgekommen waren und noch nicht im Rhythmus sind, standen die volle Spielzeit auf dem Platz. "Ich habe gewusst, dass die Jungs sich quälen müssen. 90 Minuten im Spiel sind was anderes als 90 Minuten im Training", so der Ungar. "Vier Stück - wenn du das liest, ist es nicht schön. Aber den ganz großen Vorwurf kann ich meinen Jungs nicht machen. Sie arbeiten sehr hart und sehr vernünftig. Deshalb sind wir hergekommen: damit alle Spielanteile haben."
Wahrscheinlich wollte jeder zeigen, wie gut er ist - dann kommt so etwas raus. Aber es gibt solche Tage, die Arbeit geht weiter.
Hertha-Trainer Pal Dardai
Neben der Müdigkeit und dem böigen Wind machten Hertha nach der Pause, als aus einem 1:0 ein 1:4 wurde, vor allem taktische Versäumnisse zu schaffen. "In der zweiten Halbzeit haben wir sehr kompliziert gespielt und nicht nach unserem Konzept", so Dardai. "Wir standen auseinander, so geht es nicht. Wenn du so spielst, machst du dich selbst müde. Wahrscheinlich wollte jeder zeigen, wie gut er ist - dann kommt so etwas raus. Aber es gibt solche Tage, die Arbeit geht weiter."
Für die Mannschaft steht die nächste Einheit erst am Freitagvormittag auf dem Plan. Am Samstag absolviert der Bundesliga-Dritte gegen den Liechtensteiner Klub FC Vaduz, der in der Schweizer Super League aktuell Letzter ist, dann sein viertes und letztes Testspiel (15 Uhr MEZ). Am Sonntag fliegt der Hertha-Tross wieder in die Heimat.