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Van Gaal: "Kein Grund, jetzt zurückzutreten"

Trotz 0:0: ManUnited zeigt sich stark verbessert

Van Gaal: "Kein Grund, jetzt zurückzutreten"

Will nicht zurücktreten: ManUnited-Trainer Louis van Gaal.

Will nicht zurücktreten: ManUnited-Trainer Louis van Gaal. imago

Kurze Rückblende: Nach dem enttäuschenden 0:2 bei Stoke City am Samstagnachmittag schien van Gaals Ende bei ManUnited kaum mehr abzuwenden. Auch deswegen, weil sich der Niederländer nach der Niederlage am Boxing Day wie folgt äußerte: "Der Klub muss mich nicht feuern oder entlassen - manchmal mache ich das selbst."

Nach dem Spiel am Montagabend gegen Chelsea und seinen niederländischen Trainerkollegen Guus Hiddink hörte sich dies aus dem Mund von van Gaal schon wieder ein wenig entspannter an. "Es gibt keinen Grund für mich jetzt zurückzutreten. Vielleicht wollen die Medien das, ich beabsichtige dies allerdings nicht."

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Trainersteckbrief van Gaal
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Zweimal Alu und viel Wille

Das Auftreten der Red Devils gegen die Londoner hatte tatsächlich nicht den Anschein, als würde der Niederländer seine Spieler nicht mehr erreichen. Wayne Rooney stand in der Startelf, der gegen Stoke eine Halbzeit noch auf der Bank schmorte. Bastian Schweinsteiger kehrte nach seiner Drei-Spiele-Sperre zurück in die Anfangsformation. Und Morgan Scheiderlin, der in den vergangenen drei Liga-Partien komplett außen vor war, durfte auch wieder von Anfang an ran. Dieses Trio, aber auch der pfeilschnelle Anthony Martial und Ex-Chelsea-Profi Juan Mata auf der rechten Außenbahn, entfachten in der Anfangsphase viel Druck – Mata und Martial hatten nach feinen Aktionen Pech, dass zweimal das Aluminium einen Torerfolg verhinderte. Grenzte die erste Hälfte in Stoke noch nahe an der Arbeitsverweigerung, so sah man am Montagabend eine United-Mannschaft, der der Willen zum Sieg nicht abzusprechen war.

Rooney: Tribünen-Knaller statt Matchwinner

Hätte der Held werden können in der Schlussphase: Wayne Rooney, hier mit Keeper Thibaut Courtois.

Hätte der Held werden können in der Schlussphase: Wayne Rooney, hier mit Keeper Thibaut Courtois. imago

Was fehlte, war neben dem Schussglück auch die fehlende Klasse im Abschluss. So hätte Ander Herrera eine Martial-Flanke aus vier Metern auch an Chelsea-Keeper Thibaut Courtois vorbeidrücken können. Und Rooney hätte in der Schlussphase in seinen besten Tagen die scharfe Flanke von Borthwick-Jackson wahrscheinlich per Seitfallzieher in die Maschen genagelt und sie nicht auf die Tribüne gedroschen.

Deswegen sagte van Gaal nach dem Spiel auch zu Recht, dass "wir zwar ein sehr gutes Spiel gemacht haben, aber unsere Aufgabe ist es, Tore zu machen und das haben wir eben heute nicht".

Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, aber unsere Aufgabe ist es, Tore zu machen und das haben wir eben heute nicht.

Louis van Gaal

Die Fakten lassen seinen Trainerstuhl weiter wackeln. Acht Pflichtspiele ohne Sieg. In den letzten acht Heimspielen finden sich fünf Nullnummern. Der Absturz in der Liga von Platz eins am 7. Spieltag auf Rang sechs. Eine weitere Niederlage in der Liga gegen Chelsea und der Negativrekord aus dem Jahr 1936 wäre eingestellt worden. Immerhin konnte diese Schmach von van Gaal und seiner Mannschaft abgewendet werden. Doch Euphorie sieht definitiv anders aus.

Manchester United-Schal mit dem Mourinho-Konterfei.

Manchester United-Schal mit dem Mourinho-Konterfei. imago

Vor dem Anpfiff im Old Trafford wurden bereits United Fan-Schals mit dem Konterfei von José Mourinho feil geboten. Eine eher geschmacklose Randnotiz. Möglicherweise aber nur ein Vorgriff auf die nähere Zukunft.

bst